© Henriette Bandulik
3viertelelf
Popband aus Berlin/Magdeburg
Wie habt ihr (musikalisch) zusammengefunden?
Angela: Das war ganz klassisch, durch ein Casting. (lacht) Für meine damalige Band „Angelas Park“ hatte ich Musiker gesucht und Lars und Philipp gefunden. Christian ist später durch ein gemeinsames Duett zu uns gekommen. Dann ging die Maschine auch gleich an.
Wie seit ihr zu dem Bandnamen gekommen?
Angela: Bei viel Wein und einem offenen Blick haben wir festgestellt, dass unsere Stagetime 22:45 Uhr war. Ein Zeichen. Außerdem rollt es schön und man hat eine gewisse Örtlichkeit mit dem Namen festegelegt.
In der doch recht kurzen Zeit sind viele Dinge passiert, Bundesvision Songcontest, Fernsehgarten, Vorband die Prinzen und Nena. Wie bewertet ihr das?
Angela: Es heißt zwar „Geduld bringt Rosen“, aber wir sind ungeduldig. Wir machen schon so lange Musik, und wir haben ja ganz bewusst auf diesen Weg hingearbeitet. Wir sind gewappnet und freuen uns wie Kinder. Erst letztens bin ich im See geschwommen und habe so einen Flashback gehabt und angefangen laut zu lachen. Die Verarbeitung braucht manchmal ein paar Tage.
Ihr habt schon Einiges erleben können. Gibt's Storys/Kuriositäten zu erzählen?
Angela: Beim Fernsehgarten gab es einen unschönen Zwischenfall. Da ich meist barfuss auftrete, habe ich bei gut 30 Grad und viel Licht von oben meine Füße leicht verbrannt. Ich habe die ganzen 3.30 Min gedacht, wie überlebe ich das nur. Ich habe mich fürs Springen entschieden.
Wie würdet ihr die derzeitige deutsche Musiklandschaft bewerten?
Angela: Ich finde die Entwicklung hervorragend. Es gibt massig neue und auch gute deutsche Künstler. Ich finde, dass deutsche Musik (damit meine ich nicht nur deutschsprachig) allgemein mehr gefördert werden sollte. Es kostet nämlich unglaublich viel Geld und Zeit, vom Talent ganz zu schweigen, um voran zu kommen. Gut, dass es so was wie die Popakademie in Mannheim gibt oder das Musicboard in Berlin. In anderen Ländern bekommt man umsonst Proberäume gestellt, wenn man nachweisen kann, dass man viel live spielt und auch einen Mindestsatz an Geld damit verdienen kann. Ernsthafte Künstler aufzubauen und auch im Radio zu hören ist eben schwierig.
Philipp: Musik ist Musik. Schlager oder Straßenrap, am Ende zählt doch ob es jemanden berührt. Generell sind die Schwergewichte in der Musikindustrie in Deutschland leider konservativ, keiner von denen traut sich so richtig, was Verrücktes oder Modernes zu machen. Jedenfalls nicht, wenn es Erfolg haben soll. Aber das ändert sich auch, so tummeln sich z.B. ein paar Verrückte wie z.B. Buddy Buxbaum herum.
Wo seht ihr Euch in 2 Jahren?
Angela: Oh die Liste ist lang. In zwei Jahren wäre ich gerne mit 3viertelelf etabliert in der Musikszene. Ein gutes Album, was sich verkauft. Ein Zweites in der Halde. Eine ausverkaufte Tour. Die Menschen sollten uns noch nicht über haben.
Welchen Bezug habt ihr zu Magdeburg?
Angela: Magdeburg ist für die Hälfte der Band Heimat. Für die anderen häufiges Reiseziel und Probenort. Außerdem sind unsere Familien hier. Ich arbeite eh noch ab und an für Local Heroes oder auch für das LKA. Ich mag die Elbe ganz besonders und die Milchkuranstalt. Das Grün macht mich glücklich.
Christian: Hier habe ich meine erste Band gegründet. Mit meinen engsten Freunden Träume geschmiedet und sie nie aus den Augen verloren.
Muss man ein geiles Management haben, um an solche Auftritte oder den BuViSoCo zu kommen?
Angela: Neben viel Eigeninitiative ist es unbedingt notwendig einen Menschen an deiner Seite zu haben, der die Kontakte hat. Ist doof, ist aber so. Viele Sachen wie den BuViSoCo haben wir selbst eingetütet, aber ein gutes Management ist gold wert.
Philipp: Es gibt so einen schönen englischen Spruch: "success comes when preparation meets opportunity". Man muss seine Hausaufgaben gemacht haben und hoffen, das man die richtigen Leute trifft.
2009 Bundesvision Songcontest mit Angela's Park - wo siehst du die Unterschiede zu damals? Wie schätzt du eure Chancen mit "Mona Lisa" ein?
Angela: Wir lassen uns da selber überraschen. So als Newcomer kann man auch keine richtigen Prognosen abgeben. Wir hoffen einfach auf die Zweitstimme der Anrufer, die eh schon einen Favoriten haben. Ansonsten nehmen wir natürlich gerne auch die Erststimme. Aber unterm Strich steht: Dabeisein ist alles!
Wie würdet ihr den Unterschied zu anderen Bands sehen, was macht 3viertelelf aus?
Angela: Wir haben irgendwie einen guten Mix gefunden. Wir nennen das Fusion-Pop.
Philipp: Das Tolle an uns ist, dass wir aus komplett entgegengesetzten Richtungen kommen, was Musik und Geschmack im Allgemeinen angeht. Trotzdem schaffen wir am Ende etwas zu machen, was uns allen gefällt. Ach ja, und dass bei uns auch eine Angela regiert.
3viertelelf live sehen bei der Bundesvisionsongcontest-Party