© Kathrin Singer
Sehr überschaubar: Das Musical-Ensemble für „Fast normal“
Magdeburg hat sich mit dem Domplatz-OpenAir einen Ruf als Musicalstadt erworben. Dem will man offenabr auf immer neue Weise gerecht werden. Mit „Fast normal“ kommt ein in mehrfacher Hinsicht ungewöhnliches Musical auf die Bühne des Opernhauses, das mit starker Rockmusik und bewegenden lyrischen Momenten weit weg von dem ist, was Zuschauer erwarten, ein Musical ohne Chor und ohne Ballett, in dem nur sechs Darsteller agieren. Andererseits hat es sein Potential längst bewiesen: Nicht nur dass es am Broadway (Im Original: „Next to normal“) rauschende Erfolge feierte, heimste das Stück von Tom Kitt und Brian Yorkey bereits etliche Auszeichnungen, darunter mehrere Tony-Awards und den Pulitzer-Preis ein. Befremdlich mutet auch das Thema an. Die Geschichte berichtet von einer Frau mit einer bipolaren Störung, von verschiedenen Versuchen, sie zu heilen und von den Auswirkungen der Krankheit auf ihre Familie. Regisseur Tobias Ribitzki weiß, dass seine Inszenierung kein Abend sein wird, der leicht daherkommt. „Man muss sich auf das Problem einlassen:“, meint er. „Es geht durch alle Höhen und Tiefen, die so eine Krankheit mit sich bringt, auch für die Familie und die heranwachsenden Kinder. Es gibt viele eindringliche, aber auch heitere Passagen. Das Stück funktioniert auf vielen Ebenen.“ Ribitzki ist sich sicher, dass es anregt, über die Inhalte nachzudenken und es verdeutlicht, welche Bandbreite das Genre Musical hat. Wie auch auf dem Domplatz werden die Rollen von speziellen Musicaldarstellern gespielt. Musikalisch gibt es, unter dem Dirigat von Nathan Bas, eine Mischbesetzung aus Mitgliedern der Magdeburgischen Philharmonie und Gästen.
© HL Böhme
Opernhaus/Theater Magdeburg
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg
Theaterkasse im Opernhaus Mo bis Fr: 10.00 bis 18.30 Uhr, Sa: 10.00 bis 14.00 Uhr Sonn- und Feiertags: geschlossen. Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.