© Engelhardt
Mephisto
Mephisto - ein Ort der Begegnung
Schon am Eingang steht ein kleines Bücherregal. Theaterliteratur, Textbücher der großen Dramen, Magazine. Mittendrin ein Programm der Magdeburger Theater von 1990/91! Eine kleine Rarität. Damals war das Große Haus gerade abgebrannt und an der Otto-von Guericke-Straße hatte sich mit den Freien Kammerspielen das letzte Theater der DDR-Zeit gegründet. Es war Aufbruchstimmung im Haus. Die Gastronomie hieß Theatercafé, kurz „TC" stand aber leer und war Ort wilder Partys des Teams der Freien Kammerspiele. Das waren Zeiten.
Eine Menschengeneration später gab es hier ebenfalls einen längeren Leerstand (aber ohne wilde Partys). Nun ist in die Räume das „Mephisto" eingezogen. Und keiner dürfte darüber froher sein, als die Mitarbeiter des Schauspielhauses. Zur Eröffnung schenkten sie den drei Betreibern ein überdimensionales Foto des Ensembles. Tatsächlich wäre eine enge Bindung zwischen Schauspiel und Gastronomie auch für das andere Publikum wünschenswert, ein Ort der Begegnung, ein Ort der ruhig ein wenig intellektuell ausstrahlen darf.
Die Bezeichnung Restaurant hat man bewusst vermieden, um keine falschen Erwartungen zu wecken. Die (vorläufige) Karte klingt interessant und ist weder zu klein noch zu groß. Die Grundlinie heißt: So viel wie möglich selbst zu machen. Erwähnenswert sind die in runden Töpfen hausgemachten Quiches, die es klassisch mit Schinken, aber auch in zwei Gemüsevarianten gibt. Dazu Flammkuchen und ein ordentlicher Mephisto Burger, der mit grobgehacktem Krautsalat serviert wird. Das gegrillte Lachsforellenfilet mit großer Ofenkartoffel markiert das obere Ende der Karte, schließlich hat man eine Vollküche zur Verfügung. Ach ja: Das Bauernfrühstück heißt hier Hoppelpoppel, weil es keine feste Rezeptur hat, sondern nach Angebot der Küche zubereitet wird. Erwähnenswert ist auch das sonntägliche Brunchbufett.
Trotz des überdimensionalen Rundtresens ist das Mephisto auch ausdrücklich keine Bar. Einen Cocktail des Tages gibt es dennoch, besser passen zu guten Gesprächen aber Wein und Bier, darunter belgisches Trappistenbier von Leffé.