© Wenzel Oschington
Sorbas
Als junges Mädchen in Griechenland hatte Maria Cierpka einst zwei berufliche Optionen: Gastronomie oder Krankenschwester. Sie ging den letzteren Weg und eher der Zufall oder sollte man sagen, die Zwänge des Lebens, brachten sie dazu, ihre ungekündigte Stelle am Klinikum Magdeburg aufzugeben und doch noch in die Gastronomie zu gehen. Anfang 2014 übernahm sie mit ihrem Mann die Taverna „Sorbas“ an der Halberstädter Straße. Ihr Lokal hat sie anschließend selbst eingerichtet und, hat man erst einmal den wenig einladenden Schlutius-Gewerbehof durchschritten, fühlt man sich dort wie in einem Sehnsuchtstraum der Deutschen nach südländischer Sonne.
Das in den Grundfarben blau-weiß gehaltene Lokal erinnert mit seiner Verwinkeltheit, den kleinen Nischen, dem vielen Nippes, rankendem Weinlaub und den beiden Balkonen an ein peloponnesisches Fischerdorf. Ähnlich herzlich ist hier auch die Bewirtung. Ganz nach dem Motto „Was ich auch mache, ich mache es richtig“, steht Maria Cierpka selbst hinter dem Tresen. Die griechische Folklore ist ihr dabei wichtig, gern in Gestalt von Popsängerin Despinda Vandi, deren „Ti Kano Moni Mou“ hier in den Abendstunden regelmäßig aus den Boxen säuselt. Die Karte ist umfangreich und ordentlich, zu empfehlen sind ihre gefüllten Grillsteaks mal mit Schafskäse, Paprika, Zwiebeln, mal mit Spinat. Auch das Lammfleisch Stifado oder das bei den Griechen unvermeidliche Gyros sind eine gute Wahl. Und für den großen Hunger nimmt man am besten die Sorbas-Platte, die mit Souflaki, Lammkoteletts, Leber, Suzuki-Hackfleischeröllchen und Gyros ordentlich mit Fleisch beladen ist. Zum Essen passt wohl am besten das feinherbe griechische Lagerbier Mythos, das es hier nicht vom Fass sondern in der 0,25l-Flasche mit Abreiß gibt, alternativ nimmt man ein Sudenburger Bier, man ist schließlich im Stadtteil zuhause.