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Käseglocke
Die Käseglocke ist Kult. Und dank des neuangelegten Biergartens auch ein prima Ausflugsziel.
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Hamburger Schnitzel
Hätte das Zeug zum Nationalspieler: Hamburger Schnitzel
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Lars Ewert
Seit 18 Jahren ist die Käseglocke in Familienhand: Lars Ewert
Nicht nur der Sport selbst, auch das Zuschauen macht Hunger und großen Durst – soviel ist sicher. Wer wüsste das besser als Lars Ewert, Inhaber der Käseglocke an der Berliner Chaussee. Bei ihm kreuzen sich die Wege der Sportfans zu den beiden Sporttempeln der Stadt – GETEC-Arena und MDCC-Arena.
Seit 18 Jahren wird das Lokal von den Ewerts geführt. Erst waren es die Eltern, seit ein paar Jahren hat der Sohn das Ruder übernommen. Schon Mitte der 1950er Jahre, als aus Bergen des Trümmerschutts die Ränge des Ernst-Grube-Stadions aufgehäuft wurden, stand an der Ecke schon eine Imbissbude. Irgendwann wurde daraus die Käseglocke, ein passender Name für den Rundbau.
Über die Jahre haben die Ewerts alle Höhen und Tiefen miterlebt, die Magdeburgs Ballsport so zu bieten hatte. Wie das Aufstiegstraum-Drama gegen St. Pauli, als die Polizei anschließend anordnete, dass der Bierverkauf einzustellen sei. Unvergesslich auch der Championsleague-Sieg des SCM. Überhaupt: Seit Eröffnung der Bördelandhalle muss Ewert sein Herz teilen. SCM und FCM. Handball und Fußball. Drinnen hängen die Trikots beider hinter Glas. Unterscheiden sich die Fans? Natürlich! Der Handballgänger ordert gern Hamburger Schnitzel, das hier von Hand aus der Oberschale geschnitten und handpaniert in erstklassiger Qualität auf den Tisch kommt. Die Fußballfans verlangen vor allem Bratwurst und Buletten, und natürlich Bier. An Spieltagen nur aus dem Pappbecher. „Selbst die Stammgäste“, meldet sich einer ungefragt zu Wort, „kriegen dann hier keine Gläser!“ Unglaublich.
Stammgäste ist auch ein Thema. Die hat Ewert reichlich. Darunter die alten FCM-Veteranen um Frontzek und Engel, die sich hier versammeln, ebenso wie die Alten vom SCM. Und Diskuswerfer Martin Wierig bekommt extragroße Portionen. „Es ist unsere ganz spezielle Art der Sportförderung“, grinst Ewert. Auch außerhalb der Spieltage ist die Käseglocke eine gute Adresse. Das geht schon morgens los, wenn ab halb acht gefrühstückt werden kann, gern deftig als Bauernfrühstück mit Spiegelei. Mittags ist hier kaum ein Platz zu bekommen, man schätzt die preiswerte, aber hausgemachte Küche. Seit neuestem stehen sogar vegetarische Gerichte in der Karte. Im Sommer lockt der neu angelegte Biergarten. Schön im Grünen, aber zur Straße raus. Die Leute wollen gerne was zum Gucken haben.
Ab Ende Juli geht die neue Saison los. Wie wird sie werden, heißt die Frage ans Orakel. Ewert schaut über den Rand seines Glases, überlegt einen Moment: „Eine gute Saison. Ich halte es sogar für möglich, dass es für die Blau-Weißen ein Durchmarsch wird!“ Na dann los.
Käseglocke, Berliner Chaussee 1, Tel: 8115637, Mo/Di 8-15.30 Mi-Fr 8-22 Uhr Sa ab 11 Uhr
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