© Wenzel Oschington
Madame Lulu im Botanica
Madame Lulu-Chefs Julius Fritsch und Elena Gaidamacha und Julius Fritsch im Biergarten vom geplanten Botanica
Botanica - die Pflanzenkunde. Die "Lulus" - die Pflanzenköche. Das passt! Ganz viel Grünes wollen sie in ihrem Speiselokal anbieten: Pflanzen als Deko und auf dem Teller. Die veganen Szeneköche von "Madame Lulu" sind Feuer und Flamme für ihr erstes, eigenes Restaurant "Botanica". Ein Biocafé, denn "vegan schrecke zu sehr ab". Am Standort des Strudelhofes geht es ab Ende August um gutes, saisonales Essen und Getränke, möglichst aus der Region. Elena Gaidamacha und Geschäftspartner Julius Fritsch tüfteln an den Ideen und feilen bis ins kleinste Detail an deren Umsetzung. Bei den Lampen beispielsweise soll der befreundete Objektkünstler Sebastian Noe unter dem Motto "Industrie trifft Pflanze" kreativ werden. Ein Tresen soll errichtet, ein neues Lichtkonzept installiert, das Geschirr noch getöpfert werden. Fest steht: die Fliesen, die den Strudelhof und seine Vorgänger ausmachten, bleiben. Schürzen und Speisekarten aus Kork, Strohhalme aus Glas und Tischplatten aus speziellen Holzfasern - im "Botanica" soll es keine Massenware, nichts Gewöhnliches geben. Der Nachhaltigkeitsgedanke schwingt mit.
Die größte Herausforderung: ihrem Grundsatz, alles frisch zu machen und nichts wegzuschmeißen, treu zu bleiben. "In der Gastronmie ist das sehr aufwendig. Man kann kaum etwas vorbereiten", so Lena. Im Café Central haben sie erste Erfahrungen gesammelt, doch der Kontakt zum Kunden war nicht existent. "Das fanden wir schade. Wir haben uns mit unseren Kreationen immer soviel Mühe gegeben und dann kamen zum Beispiel die essbaren Blüten oder andere Kräuter zurück, weil sie das Gericht nicht verstanden haben." Ob karamellisierter Tempeh mit Meerrettichdip und Röstgemüse, Blätterteilpilzpastete, bunte Wraps oder Rhabarber-Minz-Eis - Lena stellt hohe Ansprüche an ihre Rezepte und genau das schätzen ihre Gäste. Auch ihre veganen Menüabende im Schöne-Dinge-Café waren ein Erfolg. Geschmackserlebnisse sind auch ihre Burger mit u.a. Dinkel-Brioche-Bun, Kidney-Seitan-Patty, Chili-Cheese-Sauce, eingelegte Gurken, die es donnerstags weiterhin im Botanica geben soll. Lena liebt es mit Aromen zu experimentieren. Eine Eigentschaft, die wohl einen guten Koch ausmacht, auch, wenn sie sich alles selbst beigebracht hat. Bei den Getränken hört das auch nicht auf. Gin mit Fliedersirup, den sie herstellt, ist ihr aktuelles Lieblingsgetränk. So wie es aussieht wird das Botanica neben dem Crops , ein weiteres gutes Beispiel für kreative Küche werden.
Eröffnung "Botanica" voraussichtlich Ende August, Otto-von-Guericke-Strasse 66