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Rayonhaus-Chef
Kommt eigentlich aus der „Baracke“: Steve Harder und sein Rayonhaus
Sie stammen noch aus den Zeiten der Festungsrayon-Gesetze des späten 19. Jahrhunderts, diese doppelwandigen Fachwerkhäuser, leicht niederreißbar in Zeiten anrückender Heere, und das in der Steinigstraße ist eines der wenigen in Magdeburg, die diese Zeit überstanden haben. Zwanzig Jahre ist es her, dass Christoph Reckert das leerstehende Haus 2001 für sich entdeckte und es 2004 als Gastwirtschaft der besonderen Art eröffnete. Seither hat das „Rayonhaus“ viel Auf und Ab erlebt, im letzten Sommer übernahm Steve Harder den Stab. Der Altmärker kam während des Medienmanagement-Studiums zur Gastronomie, später machte er den Studentenjob zum Beruf, profilierte sich hinter der Bar von Sternegastronomien wie den Rothen Forellen Ilsenburg. Nach zwei Weltreiseversuchen, wie er das nennt, brachte ihn der Zufall und die in ihm schlummernde Idee eines eigenen Objekts nach Magdeburg und zum Rayonhaus: „Obwohl ich mehr den Hassel im Blick hatte, kannte ich diese grüne Oase bestens aus Studentenzeiten.“ Seine Bartender-Bildung ahnt man beim Blick auf die Spirituosenreihe über der Bar, auch seine Flaschenweine sind handverlesen. Nur mit einem Speisenangebot hält er sich zurück, nicht nur mangels eines passenden Kochs. Speisen bedeuten Aufwand und „ich will diesen Druck nicht haben.“ So hat er mit Bockwurst angefangen, Schmalzstullen, Oliventeller mit Frischkäse. Man kann sich sein Essen in alter Biergartenmanier aber auch selbst mitbringen. Passend dazu veranstaltet er gemeinsam mit dem „Rad der Stadt“ Radtouren ins Umland.
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