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© Engelhardt
Maison Lê
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© Maison Lê
Croffel
So schnell kann man auf dem berühmten Holzweg sein: Das Mitte Oktober im Domviertel am Breiten Weg eröffnete „Maison Lê“ wirkt mit seinen eleganten Sesseln und den pastelligen Farben sehr französisch. Und erst der Name! Inhaber Hoang Lê aber ist Vietnamese und es ist einfach „sein Haus“. Natürlich: Vietnam war bis 1956 ein Teil Indochinas und französisch besetzt. Dieses koloniale Erbe wirkt bis heute und so bekommt man in Vietnam an jeder Ecke knusprige Baguettes, die dank untergemischtem Reismehl etwas leichter sind als das Original. Auch die Banh Mi Sandwiches im Café sind ein solches Erbe auf Basis von Baguettes, gewürzt mit Chili- und Fischsauce. Noch subtiler verhält es sich mit den Croffles. Die aus Croissantteig gebackenen Waffeln stammen keineswegs aus Frankreich, sondern sind in Korea erfunden worden. Auch die sündhaft leckeren Egg drop Sandwiches, deren Ursprung man in Nordamerika vermuten könnte, sind in Korea kreiert worden. Rührei wird zusammen mit Avocado, knusprigem Bacon und Salat zwischen zwei in Butter gerösteten Toastscheiben gepackt. Geschmacklicher Clou ist dabei die mit Kondensmilch gesüßte Mayonnaise. So kann der Tag beginnen, so kann er gerne auch enden.