Wenn Ludwig van Beethoven mit Konventionen brach, hatte das meist einen guten Grund und weitreichende Folgen: Mit seinem 4. Klavierkonzert wies er voraus in die musikalische Romantik – Robert Schumann sah in dem Werk „Beethovens vielleicht größtes Klavierkonzert“. In vielerlei Hinsicht ist das Werk ungewöhnlich, denn zu seiner Entstehungszeit 1805 arbeitete der Komponist auch an seiner 5. und 6. Sinfonie. So ist das Konzert von Beethovens großformatigem, sich gerade neu formendem sinfonischen Stil geprägt und beginnt – als erstes Klavierkonzert der Geschichte – nicht mit einer Introduktion im Orchester, sondern wird mit einem zarten, lyrischen Thema vom Solo-Instrument eröffnet. Diese herausfordernde Mischung aus Lyrischem und Sinfonisch-Dramatischem stellt sich der international preisgekrönte Pianist
Fabian Müller.
Auch Robert Schumann verfolgte bei der Komposition seiner 4. Sinfonie neue Ideen: Eine Sinfonie in einem Satz sollte es werden, in der sich alle vier Sätze zu einem einzigen Fluss vereinen. Ins Ehetagebuch schrieb Clara Schumann dazu: „Es ist dies wieder ein Werk aus tiefster Seele geschaffen“, und wirklich kommt hier Robert Schumanns poetischer Blick auf das Genre wie in kaum einer anderen Sinfonie zum Tragen.