Kim de l’Horizon hat in vielerlei Hinsicht eines der wichtigsten Bücher der letzten Jahre geschrieben: „Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Blutbuch nach einer eigenen Sprache. Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht? Fixpunkt des Erzählens ist die eigene Großmutter, die ‚Großmeer‘ im Berndeutschen, in deren Ozean das Kind Kim zu ertrinken drohte und aus dem es sich jetzt schreibend freischwimmt.“ Mit diesen Worten verlieh die Jury 2022 den Deutschen Buchpreis, die wichtigste Auszeichnung für deutschsprachige Literatur, an Kim de l’Horizon.
Kim de l’Horizon (*2666 auf Gethen) versuchte mit Nachwuchspreisen attention zu erringen. Heute hat Kim aber genug vom „Ich“, studiert Hexerei bei Starhawk und Transdisziplinarität an der Zürcher Hochschule der Künste.
Jan Friedrich (*1992 in Lutherstadt Eisleben) arbeitet am Schauspiel Hannover, Theater Oberhausen, Staatstheater Mainz und Kassel sowie an der Schauburg München. 2017 war er für den Deutschen Theaterpreis "Der Faust" nominiert. Seine Magdeburger Inszenierung Woyzeck wurde 2023 zum Festival „Radikal jung“ eingeladen.