Sir Simon von Canterville war einst der Herr des Schlosses, in dem er heute spukt. Über 400 Jahre schon ist er hauptberuflich als Gespenst tätig – nicht ganz freiwillig, aber durchaus erfolgreich. Wegen einer bösen Tat verflucht, geistert er Nacht für Nacht in verschiedenen Gestalten umher und erschreckt immer nur Menschen, die es seiner Meinung nach verdient haben.
Doch das Schloss wurde an eine nichtadelige Familie namens Otis verkauft. Mit den neuen Besitzern ziehen ungläubige Amerikaner in die ehrwürdigen Räume ein. Und die lachen über die Schauergeschichten, die man über das Spukschloss erzählt. „Wenn es Gespenster gäbe, dann hätten wir in Amerika längst welche.“, stellt der neue Schlossherr Hirmen B. Otis fest. Und weil ihm das Quietschen von Sir Simons Ketten den Nachtschlaf raubt, reicht er dem Profigespenst ein Fläschchen Caramba-Silikon-Schmieröl um sie zu einzufetten. Und auch die Kinder Jenny und Jonny zeigen keinerlei Respekt vor dem alten Gespenst. Einzig Virginia, die 15-jährige Tochter der Familie, hat Mitleid mit Sir Simon und seinem Schicksal.
Das Ensemble des Holzhaustheaters Zielitz bringt nun eine ganz neue Adaption von Sigrid Vorpahl auf die Bühne. Ein Teil der Szenen wird einzig von ultraviolettem Licht beleuchtet, welches nur weiße und neonfarbige Dinge sichtbar macht. Und so kann Sir Simon plötzlich erscheinen oder verschwinden, Wäschestücke tanzen und gruselige Gestalten fliegen lassen.