Die Winter in Europas Norden sind lang, kalt und finster. Wälder, Flüsse und Seen liegen schlafend unter dem Eis, nur manchmal erhellt vom farbenprächtigen Polarlicht. In den erleuchteten Stuben rücken die Menschen zusammen, warten auf die Rückkehr des Lichts und feiern das alte Fest der Wintersonnenwende im christlichen Gewand. Und erzählen sich Geschichten und singen Lieder: von der Heiligen Lucia, dem tapferen Staffan, dem Stern von Bethlehem und der Geburt Jesu, aber auch von Wichteln, Trollen und anderen Wesen der Dunkelheit da draußen. Alle Jahre wieder bringen die fünf Musiker der Band "Julvisor" mit großer Hingabe und Kunstfertigkeit ihre ganz eigenen Versionen von Weihnachtsliedern aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Island auf unsere heimatlichen Bühnen. Charmant moderiert und verbunden mit kurzen Geschichten skandinavischer Autoren zielt das Ensemble mit seinem stimmungsvollen und in dieser Art einzigartigen Weihnachtsprogramm auf Herz und Hirn des Publikums. „Vinternatt“ heißt das aktuelle Album des Quintetts. Die Songs bestechen mal durch ihre filigrane Schlichtheit, mal durch große, dramatische Spannungsbögen. Neben Gitarre, Kontrabass, Geige, Saxophon und Percussion erklingen dabei auch Klarinette, Flöten, Sitar oder Drehleier. Melancholische Atmosphären wechseln mit erdigen Grooves, virtuose Instrumental-Passagen und bezaubernde Gesänge entführen in die Weite der nordischen Winternacht, bisweilen düster, heiter oder nachdenklich – in jedem Fall: berührend.
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© Engelhardt