Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, als unser Utopolis-Elefant das erste Mal auf die Bühne bzw. „Auf die Plätze…“ trat, denn dies war im Oktober 2018. Seitdem tanzte, sang, bastelte, baute, spielte, fotografierte, sportelte, filmte… törötete dieser ganz laut durch die Neue Neustadt und manchmal auch durch ganz Magdeburg. So viele soziokulturelle Projekte begleitete er und verband damit Menschen mit- und untereinander. Sogar in den vergangenen zwei Jahren konnte er weiterhin (m)utopolische „Stadtteilkultur für Alle“ veranstalten. Welche utopolischen Projekte durch das Bundesmodellprojekt in ganz Deutschland entstanden sind und was unser Elefant in Magdeburg geschaffen und geschafft hat, davon berichtet der Film „Varieté Utopolis oder einige Meter Autobahn“ von Mathias Coers, der am 02.12.2024 auf dem Moritzhof Sachsen-Anhalt-Premiere feiern wird.
Jede:r ist dazu herzlich eingeladen! Bei Glühwein und Suppe, Kakao und Kuchen wollen wir die wundervollen Momente der Projekte auf der Leinwand bestaunen, miteinander ins Gespräch kommen, uns austauschen über das, was war und was noch kommen kann und wird: neue Projekte, neue Ideen, neue Herausforderungen.
> 17.00 Uhr / Innenhof: Empfang und Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich
> 17.30 Uhr / Scheune: Sachsen-Anhalt-Premiere „Varieté Utopolis“ mit anschließendem Gespräch mit Regisseur und Protagonist:innen
> 19.30 Uhr / Innenhof: Get together und Törö
Über den Film Varieté Utopolis – oder einige Meter Autobahn
Der Film erzählt von stadträumlichen Interventionen mittels Kunst und Kultur. Er ist der dritte Langfilm des Berliner Filmemachers nach "Mietrebellen" und Das Gegenteil von grau".
Die Sonne scheint über den Stadtplätzen, doch viele bleiben ungeküsst. Hier karger Alltag, prekäres Leben – ökonomischer Reichtum andernorts. Kaum Stadtentwicklung, die den Bedürfnissen der Menschen entspricht.
Der Film begibt sich auf die Reise in 16 benachteiligte Quartiere in ganz Deutschland und besucht Projekte, die mittels künstlerischer und kultureller Interventionen der Mangellage die Stirn bieten. Musik, Theater, partizipative Prozesse und interkulturelle Dialoge als Praxis kooperativen Miteinanders. Mit Kreativität, Spiel und kollektiver Gestaltung zu starker Nachbarschaft.
Wie dies gelingt und ob dauerhaft, sind die hier gestellten Fragen. Was können geförderte Soziokultur und performativ-künstlerische Praxis in von hohen Mieten und schwindender öffentlicher Infrastruktur geprägten Städten ausrichten? Wo vermögen es diese humanen Kontrapunkte, die erduldete, immer weniger skandalisierte soziale Armut und die betonierte Normalität in Richtung gesellschaftlicher Vielfalt und Eröffnung neuer Spielräume zu überschreiten?
Kunst und Kultur als löschende Feuerwehr in sozialen Brennpunkten oder als aktive Solidarität für die Utopie der Polis.
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© Engelhardt