Im Wald sitzt die Großmutter in Eintracht mit dem Wolf, auch außerhalb der hundert Tage zählenden Frist, in der er nicht geschossen werden kann. Der Jäger wirft die Flinte ins Korn und geht zurück ins Dorf, wo eine Frau, die „Mutter“, im Wirtshaus Männer mit Bier versorgt. Einst hatte sie die Großmutter allein im Wald zurückgelassen und das Mädchen bekommen, das nun kein Kind mehr ist. Es sucht seinen Vater, der im Wald geblieben ist, und will einen, der ihr gefällt.
Unter der Haube des Volksstücks grinst ein erwachsenes Rotkäppchen. Nicht allein der Wolf braucht eine Schonzeit, um bei den aufbrechenden Wünschen und Begierden nicht vom Weg abzukommen. Gefangen zwischen der Angst, ihren überschaubaren Wohlstand zu verlieren, und der Chance auf Freiheit lassen sich die Figuren von ihren Sehnsüchten in den Wald führen, wo er seinen Hunger hat, der Wolf, der kein Wolf mehr sein will.