Es ist wie eine Zeitreise in die Anfänge der MWG-Wohnungsgenossenschaft, die bis 1990 noch AWG „Friedrich Engels“ hieß. Seit dem 1. April 2014 lebt in der Erdgeschosswohnung rechts in der Hohepfortestraße 61 die Geschichte dieser Genossenschaft und das Wohngefühl der 1950er Jahre wieder auf. Die MWG-Museumswohnung erinnert daran, wie die ersten Mitglieder wohnten, lebten, spielten, kochten und schliefen. Das damals unfassbare Glück, in einer zerbombten Innenstadt endlich eine eigene Wohnung zu bekommen, wird ebenso nachvollziehbar wie der Zeitgeist der 50er bis 80er Jahre.
Das komplette Mobiliar, jeden Einrichtungsgegenstand und jedes technische Gerät haben MWG-Mitglieder der Genossenschaft gratis überlassen. So ist eine authentische Szenerie von Zeitzeugen für jüngere Generationen entstanden. Die MWG ließ sogar einen Original Kachelofen aus den 50er Jahren in der Wohnung aufstellen. Es gibt u. a. einen originalen Küchenschrank von 1959, eine Waschmaschine von 1957, ein Spülklo mit Hängebecken und Zugkette, ein Schlafzimmer und eine original Hellerau-Wohnzimmereinrichtung.
Das Wohnhaus Hohepfortestraße 61 war 1959 von der AWG „Örtliche Wirtschaft“ als Q6-Blockbau fertiggestellt worden. Die Museumswohnung verfügt neben der original eingerichteten Wohnstube auch über ein Kinderzimmer mit DDR-Spielzeug zum Ausprobieren. Die Wohnung wird von Mitgliedern des MWG-Nachbarschaftsvereins ehrenamtlich betreut. Das Team freut sich nach wie vor über originelle Gegenstände aus DDR-Zeiten. Diese können während der Öffnungszeit an jedem Sonntag von 14 bis 16 Uhr abgegeben werden.