© Engelhardt
Peter Sodann mit Ehefrau Cornelia
im neuen Lesecafé und Antiquariat am Breiten Weg
Es war 1990 in Halle, als Peter Sodann miterleben musste, wie Leute ihre Bücher in den Müllcontainer schmeißen wollten. Aus dem Erlebnis wurde der Erweckungsmoment, mit einem Häufchen Gleichgesinnter sammelt er seither die DDR-Literatur, „wider dem Vergehen“, erst als Verein, seit gut einem Jahr als gemeinnützige Genossenschaft. Diese Peter-Sodann-Bibliothek umfasst alles, was in der Zeit von 1945 bis 1989 – erst in der Sowjetischen Besatzungszone und dann in der DDR – erschienen ist. Darunter sind Klassiker wie Anna Seghers. Lange lag die Sammlung in einem kleinen Sächsischen Dorf. Aber dort musste sie weg. Auf Vermittlung von Kulturminister Rainer Robra ebnete sich 2019 ein Weg nach Magdeburg. In der Folge engagierte sich vor allem Karl Gerhold, geschäftsführenden Gesellschafter der Getec und wie Sodann ein Bücherfreund. So kamen rund 300.000 Bücher – mehr als 30 LKW-Ladungen, fein verpackt in Bananenkisten in eine Buckauer Halle. Mit der Eröffnung des Literaturcafés und Antiquariats wurde dem Ganzen jetzt die Krone aufgesetzt. Es ist ein Büchertreff, in dem Büchern aus der Sammlung antiquarisch gehandelt werden. Und Peter Sodann, mittlerweile 83 Jahre alt, möchte mindestens einmal pro Woche vor Ort sein.