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© Philipp Schmidt
Zu Besuch im Boys'n'Beats
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Die Gruppe zu Gast im Geheimclub
Wummernde Beats, schummerige Atmosphäre und eng gedrängte Menschen, die sich im Takt der Musik bewegen: So kennt man das „Ellen Noir“ am Buckauer Bahnhof. Am zweiten Oktoberwochenende war das anders und Betreiber Alexander Jödecke öffnete bereits um 17 Uhr die Tür. Anlass: Eine Tour für internationale Studierende der Universität durch Magdeburgs Clubs und Kulturhäuser. Ohne den Trubel des Nachtlebens konnten die 22 Erstsemester aus Indien, Pakistan, Mexiko und Russland den Club kennenlernen. Die Idee entstand auf Initiative des Netzwerks Freie Kultur in Zusammenarbeit mit der OVGU. Denn von den über 400.000 internationalen Studierenden in Deutschland bleiben nach dem Abschluss nur rund 25.000 hier. Kaum mehr als sechs Prozent! Dabei braucht unser Land, unsere Wirtschaft diese High Potentials mehr denn je. Woran es liegt, dass kaum einer bleibt, hat sicher viele Gründe – doch eins steht fest: Die Teilhabe am Kulturleben einer Stadt trägt dazu bei, ob sich ein Student wohlfühlt und ob er sich vorstellen kann, zu bleiben.
Weil die Zeit des Studiums begrenzt und die Sprachbarriere nicht zu unterschätzen ist, kann es für internationale Erstsemester herausfordernd sein, durch die Clubs zu ziehen und die neue Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Philipp Schmidt, Geschäftsführer des Netzwerks, hatte für die Tour extra drei Kleinbusse besorgt.Das Ziel war „bestehende Berührungsängste und Barrieren abzubauen und kulturelle Kontakte herzustellen.“ Ganz nebenbei konnten die Betreiber der Clubs auf diese Weise ihren potentiellen Publikumskreis erweitern. Sie erzählten den Studis, was an den jeweiligen Orten und Clubs abgeht, welche Musik gespielt wird.
Insgesamt führte die Tour zu zehn Stationen: Insel der Jugend, Prinzzclub, Moritzhof, Geheimclub, Ellen Noir, Factory oder Boys‘n‘Beats, die teilweise nicht so leicht zu erreichen sind, wenn man sich (noch) nicht auskennt. Einer der Stopps führte die Truppe auch ins Volksbad Buckau: vom Veranstaltungskalender über die Entstehungsgeschichte bis zum feministischen Bezug wurde das Stadtteilkulturzentrum vorgestellt.
Durch die Entdeckungstour bekamen die Studierenden nicht nur außergewöhnliche Einblicke hinter die Kulissen, sondern auch eine erste Verbindung zur Stadt und zur vielfältigen Kulturszene, die Magdeburg zu bieten hat.