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Kettenschleppdampfer "Gustav Zeuner"
Berufsschiffahrt auf der Elbe kann sich die junge Generation kaum noch vorstellen, angesichts anhaltend niedriger Wasserstände sieht man seit Jahren kaum Frachtschiffe auf dem Fluss. So bekommt das entstehende Schiffsmuseum am Nordende des Wissenschaftshafens zunehmende Bedeutung.
Star des Museums ist der über der Kaimauer „schwebende“ Kettenschleppdampfer „Gustav Zeuner“, der letzte einer Art von Schleppschiffen, die sich damals an einer im Fluss liegenden Kette regelrecht den Fluss hinaufzogen. In den letzten Monaten wurde die 55 Meter lange Eisenkonstruktion von Mitarbeitern der GISE einer intensiven Renovierung vor allem der Innenräume unterzogen. So entstand die historische Kombüse, das Schiffskino und eine Akustikanlage simuliert jetzt stilecht das Stampfen der Dampfmaschine und das Klirren der Kette bei voller Fahrt. Grafittikünstler Poke hat dazu eine Wand mit einer lebendigen Schifffahrtsszenerie gestaltet.
Die eigentlich für Anfang Mai geplante Wiedereröffnung der „Gustav Zeuner“ muss derzeit noch verschoben werden „Einen exakten Termin können wir noch nicht benennen“, schaut Projekt-Koordinator Jens Klein voraus.
Zum Viergestirn ehemaliger Arbeitsschiffe der Elbe gehören auch der Eimerkettenbagger „Otter“ samt dazugehöriger Schute sowie der Taucherschacht II (alle drei genau genommen antriebslose Geräte, keine Schiffe). Seit die hunderte Tonnen schwere Ungetüme zwischen Ende 2017 und Sommer 2018 in spektakulären Aktionen aus dem Kanal auf die Fläche hinaufgezogen worden waren, hat das Projektteam der GISE auch hier Sanierungsarbeit geleistet. Bis der Bereich für öffentliche Führungen bereit ist, wird es noch zwei Jahre dauern. Der Clou: Die Eimerkette des Baggers wird dann einen Extraantrieb haben, um zu demonstrieren, wie früher der Sand aus der Elbsohle gebaggert wurde.
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