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Wollen das Gröninger Bad zum Stadtteilkulturzentrum entwickeln: Gregor Schienemann und Kerstin Reibold
Eine mutige Idee war das Mitte der 1920er Jahre, in der Sülzeniederung ein Stadtbad hinzusetzen, um den Bewohnern von Salbke Gelegenheiten für regelmäßige Bäder zu geben. Stadtbaurat Johannes Göderitz löste das Problem des weichen Baugrunds, das Gebäude selbst gilt heute als eine Ikone des Neuen Bauens, erst recht seit ab 2015 die Fassade saniert wurde. Der Stolz auf das Gebäude ist Gregor Schienemann und Kerstin Reibold anzumerken. Die beiden führen die Geschicke des Aktion Musik, seit langem Träger des Gebäudes. Denkmalgerecht wurde dem Göderitz-Bau auf der Rückseite ein Saal hinzugefügt. Die Einweihung war eigentlich für den 2. April geplant, aber der Event ging wie so vieles im Shutdown unter. Dieser Saal erweitert die Möglichkeiten des Hauses ganz erheblich, war bisher auf der kleine Bühne im Erdgeschoss bei knapp 100 Besuchern Schluss, sind nun mindestens 240 Plätze möglich. Künftig wird es hier jeden Monat ein Konzert geben, am 5. September kommen die Kellergeister.
In Bezug auf Kino ist Südost schon lange eine Brache, zuletzt 1975 gab es im Stadtteil ein kleines Kino, dazu auch noch die Elblichtspiele in Buckau. In einer Kooperation mit dem Artist e.V. (Moritzhof) gibt es künftig ein kleines, feines Filmprogramm. Gespielt werden natürlich keine Blockbuster, eher Programmkino, dazu möchte man in loser Reihenfolge Musikfilme laufen lassen (Commitments, Gundermann, Fame) gern in Kombination mit einem Konzert. Und künftig ist am letzten Sonntag im Monat Frühstückskino. Zum Auftakt am 27. September wird’s französisch.
Zusätzlich zur bestehenden Kinder- und Jugendarbeit des Hauses möchte man mit sieben dauerhaften Veranstaltungsreihen künftig Angebote für alle Altersschichten machen. Dazu gehört das als Matinee geplante Kulturfrühstück (jeden ersten Sonntag im Monat), einmal monatlich ist Tanztee. Bei all den Planungen haben die beiden ein Fernziel im Blick: das Gröninger Bad soll gemäß der aktuellen Entwicklungsstudie künftig Stadtteilkulturzentrum werden. Und damit sich die Leute hinfinden, wird die Tram-Haltestelle Salbker Platz um den Begriff „Gröninger Bad“ erweitert.
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