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Sandra Maria Geschke
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Buchcover "Nahaufnahmen"
eine Wissenschaftspoesie des Alltags
„Ich glaube, ich beschäftige mich mit dem Thema zur richtigen Zeit, denn die Genussfähigkeit geht uns verloren“, meint Kulturwissenschaftlerin Dr. phil. Sandra Maria Geschke. Sie forscht an der OvGU zum Thema „Genuss“. Was auf den ersten Blick seltsam erscheint, macht bei näherer Betrachtung in unserer leistungsorientieren Gesellschaft Sinn. „Genussforschung bedeutet, die Sinne zu schärfen, die Multisinnlichkeit und die Fülle des Momentes zu empfinden“, erklärt sie. Der Ursprung des Wortes hat danach mit Arbeit zu tun, für die meisten ist es heutzutage eher mit Essen, Trinken oder Urlaub verbunden. Doch warum ist das so? „Das Leben muss anstrengend sein, sonst wird man gesellschaftlich nicht akzeptiert.“ Wer sagt, „heute hatte ich auf Arbeit Stress“, bekommt Zustimmung. Wer zufrieden ist, wird belächelt. Ein Irrsinn! Eine rein ergebnisorientierte Lebensweise scheint also genussfeindlich. Geschke selbst übt ihren Beruf, sowie Nebenprojekte wie eine eigene Radiosendung stets mit Leidenschaft aus. „Lustvolle Entscheidungen zu treffen, das habe ich mein ganzes Leben gemacht“, sagt sie überzeugt. So hat die Philosophin auf ihrer Instagram-
Seite hunderte Text-Bild-Kompositionen erstellt, in denen sie ihr Leben reflektiert und gleichzeitig das anderer bereichert. Gesammelt hat sie ihre Weisheiten und Fotos im Buch „Nahaufnahmen – eine Wissenschaftspoesie des Alltags“. „Es soll wie eine ansteckende Gesundheit sein.“ Im Zwiegespräch mit Künstler Bastian Bandt philosophiert sie daraus in der Xampanyeria. Sie sagt, dass Kleinigkeiten etwas Großes sein können, dass man weniger klagen und das schätzen sollte, was man hat. Zudem lernt man es zu schätzen, wie befruchtend Begegnungen sein können.
Sandra Maria Geschke, „Nahaufnahmen“, 16,99 EUR, Books on Demand, Zur Veranstaltung: Zwischen den Stühlen - Lesung und Konzert, 25.4.
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