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Physician Assistant Marie Krüger
Frau Krüger, seit wann arbeiten Sie an der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD)?
Seit April 2023 bin ich an der Universitätsklinik für Neurochirurgie. Zudem befinde ich mich derzeit noch im Studium in diesen Bereich an der SRH Hochschule für Gesundheit in Heide an der Nordsee.
Der Beruf des Physician Assistant ist bisher kaum bekannt – wie sind Sie auf diesen Beruf gekommen? Und wie sah Ihr bisheriger Karriereweg aus?
Ich habe 2018 mein Abitur gemacht und danach eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert. Anschließend wollte ich Medizin studieren. Ich habe allerdings aufgrund der wachsenden Anforderungen keinen Studienplatz bekommen, habe dann noch eineinhalb Jahre in meinem Beruf als Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet und mich erkundigt, welche Alternativen es gibt. Denn für mich stand immer fest, ich möchte definitiv im medizinischen Bereich und weiterhin am Patienten arbeiten. Dabei bin ich auf den Beruf der „Physician Assistant“ gestoßen und habe daraufhin den gleichnamigen Studiengang begonnen. In der Universitätsklinik für Neurochirurgie, unter Leitung von Prof. Dr. med. Sandalcioglu, habe ich eine super Stelle gefunden, die mich neben meinem Studium bereits in diesem Beruf arbeiten lässt und mir eine gute Perspektive bietet.
Wie sieht ihr Arbeitsalltag als PA aus?
Prinzipiell bin ich im ärztlichen Dienst tätig. Der Physician Assistant wird häufig als Bindeglied zwischen Pflege und ärztlichem Personal angesehen. Allerdings arbeite ich ausschließlich mit den Ärzten zusammen und bin nicht in der Pflege tätig. Ich übe ärztliche Tätigkeiten aus, die mir delegiert werden. Ziel des Berufs ist es, das ärztliche Personal zu entlasten, sodass dieses den Fokus wieder auf seine Hauptkompetenzen legen können. Ebenso können wir zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen, indem wir beispielsweise SOPs (Standard Operating Procedures) überwachen und Verfahrensanweisungen entwickeln. Weiterhin können Physician Assistants die Kommunikation interdisziplinär verbessern. Da ich derzeit noch im Studium bin, durchlaufe ich entsprechend der Semester die einzelnen Einsatzgebiete in der Neurochirurgie und absolviere zusätzlich Praktika in anderen Kliniken, um Erfahrungen in anderen medizinischen Bereichen zu sammeln.
Was ist das Spannende an Ihrem Beruf?
Ich bin in alle medizinischen Vorgänge involviert und vielseitig einsetzbar. Außerdem kann ich sowohl administrative Aufgaben als auch medizinische Tätigkeiten erledigen. Das Schöne an dem Berufsbild ist auch, dass man eng mit den Ärzten zusammenarbeitet und das Gefühl hat, wirklich einen Teil zur Arbeitsentlastung beizutragen. Nicht zu vergessen: Natürlich ist vor allem die Arbeit am und mit dem Patienten schön.
Und was sind die Herausforderungen daran?
Die größte Herausforderung im Alltag ist, dass man auf ganz viele Leute trifft, die dieses Berufsbild nicht kennen. Hier stößt man häufig auch auf Ablehnung und teilweise auch auf unqualifizierte Kommentare.
Falls man sich nun ebenfalls für diesen Beruf interessiert: Für wen könnte dieser Job spannend sein?
Das Berufsbild ist vor allem für Leute spannend, die eine medizinische Grundausbildung haben und bereits Berufserfahrung haben.
Welche (Soft-)Skills muss man mitbringen?
Ehrgeiz und Motivation sind essenziell, ebenso wie Empathie und Engagement. Zuverlässigkeit ist ein Muss. Und natürlich: ein dickes Fell.
Danke für das Gespräch.