© Siegling
André Siegling ist Imker
Der 34-Jährige ist einer von 78 Menschen im "Imkerverein Magdeburg" und zählt im Verein zu den Jüngsten.
Seit einigen Wochen summt es wieder in Magdeburg: Der Winter ist vorbei und die Honigbienen bestäuben Blüten und sammeln Nektar. „Bei dem Geräusch der Bienen kann ich zur Ruhe kommen“, sagt André Siegling. Der 34-Jährige ist einer von 78 Mitgliedern des „Imkerverein Magdeburg und Umgebung e.V.“ Siegling zählt im Verein zu den Jüngsten – das Durchschnittsalter liegt bei 56 Jahren.
Imkern als Ausgleich zum Beruf
Er betreibt die Imkerkei als reines Hobby. Die Arbeit mit den Bienen ist für ihn der perfekte Ausgleich zum Alltag im Büro. Vor vier Jahren hat er sich seine ersten Völker gekauft. Was er damals über den Umgang mit den Tieren wusste, stammte hauptsächlich aus Büchern. Im letzten Jahr stockte Siegling von fünf Völkern auf zehn auf. Etwa einen Nachmittag in der Woche nimmt er sich Zeit für die Bienen. Seine Hauptaufgabe ist dabei, die Varroamilbe zu bekämpfen. Gegen diesen aus Asien eingeschleppten Parasiten haben die hier einheimischen Bienen noch keine Abwehrmechanismen entwickelt.
Honig für Freunde
André Siegling mag es, seinen eigenen Honig herzustellen. 20 bis 40 Kilogramm kann ein Volk produzieren. Diesen verkauft oder verschenkt er dann. Ein kommerzieller Erfolg ist ihm als Hobby-Imker dabei nicht wichtig. Es geht darum, zu wissen wo das Lebensmittel herkommt und ein Bewusstsein für die Abläufe der Natur zu entwickeln. Während andere an einem blühenden Baum vorbei laufen, freut er sich über die dort summenden Bienen. Denn durch das viel berichtete Bienensterben, hauptsächlich ausgelöst durch die Varroamilbe, verendeten in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Völker.
Imkern beim Werk4 in Buckau
Bis vor wenigen Wochen standen noch alle Kästen von André Siegling in einem Garten einige Kilometer von Magdeburg entfernt. Doch um die Wege kürzer zu halten, hat er nun auch einen Kasten auf dem Gelände des Werk4 in Buckau. „Die Bedingungen in der Stadt sind ideal“, erklärt er. Das Angebot an Pflanzen ist reichhaltig und der Pestizideinsatz gering. In den Gartenkolonien und im Stadtpark Magdeburgs werden deshalb schon lange Bienen gehalten.
Imkerverein unterstützt Neulinge
Wer selbst mit der Imkerei in Magdeburg beginnen möchte, sollte sich am besten beim „Imkerverein Magdeburg und Umgebung e.V.“ melden. Die Neulinge profitieren vom Erfahrungsaustausch und erfahrene Imker helfen beim Kauf des ersten Bienenvolkes. Ansonsten sind Schutzkleidung und einige Werkzeuge erforderlich. Die Kosten für den Einstieg liegen zwischen 500 bis 1.000 Euro. Ein Bienenvolk kostet dabei etwa 100 Euro. Der Imkerverein „Paul Koch“ Haldensleben e.V. bietet außerdem Jung- und Neuimkerschulungen an.
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© C. Engelhardt