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Auch nach 30 Jahren noch fröhlich und gern alternativ: Andrea Helmrich
Es war in den wilden Nachwendejahren, als Andrea Helmrich 1993 in der Braunschweiger Straße auf 30 Quadratmetern ihr „Mrs Hippie“ eröffnete. Ein grellbunter Laden mit ebenso grellbunter Hippiemode aus Indien, passend für das neue Lebensgefühl der frühen Neunziger. Keine zwei Jahre später zog der Laden in die Heidestraße um. Spätestens dann hatte er in der Stadt Kult-Status erreicht. Vieles hat sich in den drei Jahrzehnten entwickelt, so fing Helmrich irgendwann an, selbst Kleidungsstücke zu schneidern. Und zu den in Erfurt, Leipzig und Dresden neu entstandenen Läden brachte man erfolgreich Eigenmarken wie „The Famous Potatoes“ oder „adrett“ an den Start. Menschen bleiben nicht stehen, verändern sich und so verändern sich auch die an sie gebundenen Ideen mit. Irgendwann war ihr das kultige Quartier in der Heidestraße „zu eng, zu dunkel, zu überfüllt“. Mit dem Umzug in die Arndtstraße im gutbürgerlichen Stadtfeld beschritt sie 2007 einen neuen Weg von „Aufgeräumtheit und Klarheit.“ Der Schwerpunkt blieb auf Kleidung, die speziell für weibliche, alternative und nun auch anspruchsvollere Kundinnen interessant ist: Also fair gehandelt, ökologisch hergestellt. Mit Marken wie Jalfe, Danefae, Skunkfunk, Seasalt oder dem irischen Stricklabel „Fisherman“ liegt sie voll im Zeitgeist und kleidsam ist es auch. Wie in den Anfangsjahren findet man jenseits der mit indonesischen Türen verzierten Umkleidekabinen Accessoires wie Räucherstäbchen, die den Duft des Ladens prägen, dazu gibt es eine Kaffeeecke mit fair gehandeltem Kaffee, denn der Laden ist über die Jahre zur kulturell-kommunikativen Drehscheibe geworden.