© Conrad Engelhardt
Der Mann für alle Fälle: Andreas Schwarzbach
Rot leuchtet das Schaufenster des „Petit Ami“ am Breiten Weg in die Nacht und signalisiert, dass Erotikshops längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Als Inhaber Andreas Schwarzbach vor über 30 Jahren noch im SKL den Absatz plante, hatte er nicht im Traum daran gedacht, später mal Dildos, Reizwäsche und Sexvideos zu verkaufen. Die Welt ändert sich plötzlich, Berufschancen auch. Als der Betrieb abgewickelt wurde, hörte er, dass man mit ‚so was‘ Geld verdienen könne, traute sich und eröffnete in Buckau seinen ersten Laden. Leicht war der Einstieg nicht, „Anfangs habe ich mich kaum getraut, die Leute anzuschauen“, erinnert sich Schwarzbach. Dabei ist vieles, was bis heute in den schwarzen Tüten landet, durchaus nicht unanständig. Das Wäschesortiment etwa verdient eher das Urteil: „Geschmackvoll und extravagant!“ Allerdings findet sich im Videoregal einiges, dass auch er nur mit zwei Fingern anfasst.
In den 1990ern gab es zeitweise sieben, acht solcher Läden in der Stadt, aber das Internet hat sie längst ausgedünnt. Heute ist das „Petit Ami“ der einzige. Schwarzbachs Publikum reicht dabei von 18 bis 80 und weiß die kompetente Beratung zu oft sehr technischen Fragen rund um die Liebe zu schätzen. Der Trend geht dabei zu immer härteren und ausgefalleneren Dingen, bei manchem fehlt sogar ihm die Phantasie, wie es zu gebrauchen sei. Doch Schwarzbachs Motto bleibt: „Wer nicht will, was er nicht kennt, verpasst viel im Leben!“