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Die Abteilung Schwertkampf beim PSV
Mit dem Ausruf „Deus Lo Vult“, zu deutsch „Gott will es“, rief Papst Urban II. 1095 den erste Kreuzzug aus. Bis ins 13. Jahrhundert dauerten die Kämpfe um das „Heilige Land“, dabei entstanden eine Vielzahl Ritterorden, einer waren die Hospitaler. Deren schwarz-weiß gerüstete Ritterbrüder nahm sich der gleichnamige Magdeburger Verein zum Vorbild, d der sich ganz den historischen europäischen Kampfkünsten, kurz HEMA, verschrieben hat.
Beim gerade zu Ende gegangenen Kaiser-Otto-Fest waren sie natürlich wieder mit dabei. In Rüstungen gekleidet und mit langen Schwertern bewaffnet, schlugen die Kontrahenten aufeinander ein. Gekämpft wird dabei nicht wie in den üblichen Hollywood-Blockbustern mit weit ausholenden Hieben und einer Pirouette nach der anderen. Nein, die Mitglieder kämpfen nach historischen Fechtbüchern aus dem Mittelalter und der Renaissance.
Lange Zeit war die HEMA-Tradition ausgestorben, erst in den 80er Jahren lebte sie wieder auf. Mittlerweile gibt es gut 170 Vereine in Deutschland. Die Hospitaliter sind einer davon. Bei ihnen lernt man mit dem „langen Schwert“, dem Säbel oder Rapier richtig umzugehen, erfährt dazu die große Geschichte.
Zweimal in der Woche wird beim Verein trainiert, sich dem freundschaftlichen Zweikampf hingegeben und ordentlich geschwitzt. Denn HEMA ist eine Sportart, bei der es richtig zur Sache geht und die eine oder andere Prellung trotz Schutzausrüstung vorprogrammiert ist. Diese merkt man aber meist erst später, wenn das Adrenalin und die Euphorie des Duells nachlassen.
Neben HEMA betreibt der Verein auch Reenactment, heißt, in historisch fast korrekten Outfits beim Spectaculum oder dem Kaiser-Otto-Fest allen zu zeigen, wie es im Mittelalter wohl zuging. Wer also das Mittelalter und harten Kampfsport mag, ist bei den Hospitalitern bestens aufgehoben.