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Markus Koenig auf dem Weg ins Abenteuer
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Maja Hennemann in Saragossa
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Leonis Krude in Brüssel
Sie waren mitten auf dem Meer. Auf einer Bootsfahrt um Marseille, gerät Maja Hennemann ziemlich in die Klemme: Die 20-Jährige sollte ihre Fahrkarte erst am Ende der Rundfahrt bezahlen. Dann stellte sich heraus, dass das Kartenlesegerät nicht funktioniert und sie trug auch keinerlei Bargeld bei sich. „Es erschien mir ausweglos, wäre da nicht die ältere, freundliche Australierin Linda gewesen. Wir haben uns auf dem Boot kennengelernt und prächtig unterhalten. Letztendlich begleicht sie meine Rechnung - als kleines Geschenk und Botschaft des Zusammenhalts.“
Nach Frankreich kam Maja per Zug. Sie nahm diesen Sommer an dem Projekt „Europaticket Sachsen-Anhalt“ verschiedener Europainstitute teil: darunter Interrail, die DB als dessen größter Partner, die Staatskanzlei und LPB Sachsen-Anhalt, Europe Direct Magdeburg und viele mehr. 110 junge Menschen aus Sachsen-Anhalt bekamen die Möglichkeit, mit einem Interrailticket innerhalb von einem Monat an sieben Tagen mit der Bahn durch Europa zu reisen. „Wir wollten damit das Zusammenwachsen in der EU fördern und jungen Menschen europäische Vernetzung ermöglichen, die sie hier in Sachsen-Anhalt weiter verbreiten können“, so Tamino Kloth, Mitarbeiter bei Europe Direct Magdeburg und Koordinator des Projekts.
Maja ist noch nie zuvor alleine gereist und hoffte, beim Erkunden von Europa auch sich selbst besser kennenzulernen. Von Magdeburg aus ging es also hinaus nach Marseille, Saragossa und so weiter. „In jedem Ort hat man neue Leute kennengelernt, etwas mit ihnen unternommen und eine schöne Zeit zusammen gehabt. Erst mit der Interrailreise habe ich gemerkt, dass ich mehr von Europa erleben will.“
Ähnlich erging es Markus Koenig. Der gebürtige Schönebecker war anfangs skeptisch: „Ich bin eher der Planertyp, wollte aber aus meiner Komfortzone raus.“ Mit seiner Freundin hat der 23-Jährige unter anderem Sloweniens schöne Wanderwege für sich entdeckt. Letztendlich war er überrascht, wie gut Dinge funktionieren, wenn man sich darauf einlässt und die Unterhaltungen mit Menschen von überall, haben das Konstrukt EU für ihn nahbar gemacht.
Unter den vielen Bewerbern konnten natürlich nicht alle ein Ticket erhalten. Als „Trostpreis“ gab es für ca. 20 Leute eine Studienfahrt nach Brüssel, auf der Institutionen wie das Europaparlament besucht wurden.
Leonis Krude war begeistert: „Mit Politikern im Parlament zu sprechen hat mir gezeigt: da ist ein ernsthaftes Interesse für unsere Anliegen, es ist möglich, von unten Politik mitzubestimmen. Zudem war es spannend zu sehen, mit welcher Power auf europäischer Ebene diskutiert wird.“