© Lee Lindner
Screw FM: das sind Martin, Chris, Max, Karl und Pete
„A Long Story Short“ heißt ihr neues Album: kürzer könnte man den zweiten Longplayer der Rockband „Screw FM“ nicht beschreiben. In den Jahren ihrer gemeinsamen Zeit ist viel passiert, das prägt und jene Erlebnisse verarbeiten die fünf Magdeburger auf dieser Platte. Da wären die Spuren der Veränderung: man ist nicht mehr der junge, ständig feiernde Student. Der Ernst des Leben klopft an, Hochzeit, Kinder, man verliert alte Freunde aus den Augen. „Teilweise weißt du nicht mehr wo oben und unten ist,“ erzählt Drummer Pete. Screw FM, das sind fünf geerdete, progressive Typen. „Wir sind feinfühlige, emotionale Menschen und drücken auf dem Album einerseits private Geschichten aus, aber auch Gefühle, die jede Generation nachvollziehen kann,“ führt er fort. Ihre Texte handeln darüber hinaus von typischen Rock-Themen wie Liebe, sowie dem aktuellen Zeitgeschehen. Wenn jemand erste Zeilen hat, bringen sich die anderen mit ein, bis am Ende ein fertiger Song entsteht.
„Wir haben noch nie geschaut, was andere machen. Unsere Musik muss nicht radiotauglich sein,“ so Gitarrist Karl. Daher auch der Name Screw FM: eine trotzige Ansage an Pop spielende Rocksender. Die Band macht ehrlichen, handgemachten Rock, der eine enorme Wucht innehat. Entgegen des allgemeinen Trends der immer kürzer werden Musik, dauern ihre Songs im Schnitt 6 Minuten. „Das sind schon gekürzte Versionen, wir wollen Längen, die den Songs dienlich sind,“ erklärt Sänger Chris, noch immer heiser vom letzten Konzert. Es entstehen rhapsodische Lieder mit verschiedenen Abschnitten, mal seicht, mal volle Dröhnung.
Das Konzert, welches Chris Stimme in Mitleidenschaft gezogen hatte, war ihr 10-jähriges Jubiläums-Konzert und die Release-Party der neuen Platte. Der Grundstein wurde schon 2009 gelegt, als Pete und der ehemalige Bassist Loko die Band „The Art of a Misfit“ gründeten. Als Karl dazukam nannten sie sich fortan Screw FM. Chris und der Gitarrist Tyneé ließen nicht lange auf sich warten, ebenso wenig wie der Publikumspreis beim SWM-Talentverstärker 2014 und das erste Album „Electric Pill“ 2015. Im ersten Corona-Sommer trennte sich Loko schweren Herzens von der Band und Max ist seitdem Teil von Screw FM.
Mit dem zweiten Album gehen sie auf die Suche nach potentiellen Gigs. „A Long Story Short“ markiert für sie das Ende eines wilden Lebensabschnittes. Wohin die Reise geht, gilt es nun herauszufinden.