Wenzel Oschington
In Uta Lindes Kursen lernt man, Ängste zu überwinden und sich selbst besser kennen
Leere Hallen, eingeschlagene Fenster: Man könnte meinen, das ehemalige Industriegelände in Buckau sei der ideale Lost Place. Doch die grau-weiße Katze, die jeden begrüßt, zeugt von Leben auf dem Areal des „werk4“. Mit dem Kauf 2012 erobern sich Uta Linde und ihre drei Partner eine Industrieanlage der Stadt für die urbane Nutzung. Dabei ist Geschäftsführerin Linde nicht ganz, was sie auf den ersten Blick zu sein scheint. Trotz des Outdoor-Stils nennt sie die Stadt ihr Zuhause, das Gewusel, die Reizüberflutung, die Vielfalt. In Gardelegen geboren, kam die Stadtläuferin für ihr Sozialpädagogik-Studium nach Magdeburg und entdeckte ihre Leidenschaft fürs Klettern. Die Grenzerfahrungen, die sie dabei durchlebte, sind der Kick, den sie lieben gelernt hat. Sich selbst und andere Menschen neuen Erfahrungen aussetzen, das bringt weiter. Dafür machte sich die Erlebnispädagogin mit ihrem Unternehmen „Stadtgezeiten“ selbstständig. In ihren Kletterkursen sorgt sie dafür, dass Jung und Alt ihre Ängste überwinden und sich besser kennenlernen. Das Gleiche gelingt ihr als Bogenschießtrainerin zwischen Skater-Halfpipe und Parcours-Hindernissen im „werk4“. Ein Ort, an dem unterschiedlichste Menschen zusammenkommen. „Die Stadt in all ihren Facetten“. Es ist Lindes Weg, der wachsenden Gentrifizierung etwas entgegenzusetzen, indem sie nicht nur das Gelände erhält, sondern zeigt, dass eine Stadt nur durch die Zusammenführung von Menschen und Ideen bestehen kann.
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© C. Engelhardt