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Zwei Freunde auf der Queen Mary
Im Land der Gegensätze: Nils Butzen und Vito Hanné in Los Angeles
Die Tattoo Convention in LA ist der größte, der grellste Branchentreff weltweit. Drei Tage lang trifft sich an Bord von Luxusliner „Queen Mary“ alles, was Rang und Namen hat.
Und nur wer eingeladen wird, ist dabei. Mit einer solchen Einladung in der Tasche war Vito Hanné vom Eastside Tattoo an Bord. Mit dabei auch Kumpel Nils Butzen vom 1. FCM, beide haben sich einst übers Tätowieren kennengelernt. Vito: „Es ist irre, wenn du dort so viele extrem gute Tätowierer – von oldschool bis abstrakt – auf so engem Raum erlebst.“ Wie läuft so eine Convention? Den eigen Stand aufbauen, tätowieren. Es gibt zahlreiche Best-of-Wettbewerbe. Natürlich ist es auch ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, Show ’n‘ Shine und die Gelegenheit, den Ikonen des Geschäfts zu begegnen. Da stand er Steve Butcher gegenüber („ein krasser Farbrealist“) oder Horror-Spezialist Paul Booth. Und dann war da auch Ausnahmekünstler Bob Tyrrell, der mit seinen Farben ein kleines Imperium aufgebaut hat. „Wenn du mit einem wie ihm zusammensitzt und einer wie er sich für deine Arbeiten interessiert, ist das ein gutes Gefühl.“
Vito und die TV-Show "Ink Master"
Neben klassischem Sightseeing mit schlaflosen Nächten in Las Vegas hat Vito über die Convention hinaus vor allem Kontakte gemacht und sich nach Plätzen als Gast-Tätowierer umgeschaut: „Wenn Du dazulernen willst, musst Du raus.“ Zwei Einladungen, eine in Hollywood, eine in Las Vegas, hat er in der Tasche. Er wird also bald zurückkommen nach Amerika. Vielleicht wird er auch für die nächste Staffel der TV-Show „Ink Master“ seine Bewerbung abgegeben. „Ich bin eine Rampensau, das würde mir liegen.“ Was ist als Eindruck von Amerika geblieben? „Die Leute sind freundlicher, aber dafür ist der Müll allgegenwärtig. Und die Kontraste sind extrem: Neben dem Glitzer liegt der Penner.“