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Sendung MDF.1
Aktuelle Nachrichten von Regionalsendern wie MDF.1 bald im Satellitenfernsehen
Wer in Sachsen-Anhalt per Satellitenschüssel fern sieht, musste bislang auf Lokalsender und offene Kanäle verzichten. Seit Mitte Juli schafft das ASTRA-Lokal-TV-Portal hier Abhilfe und bringt neun kommerzielle Lokalsender wie MDF.1, kultur md oder TV Halle und sieben Offene Kanäle auf den Fernsehschirm.
Technisch wird dabei ein Umweg benutzt. Nicht das eigentliche Fernsehprogramm wird über Satellit übertragen, sondern lediglich eine interaktive Menüseite im neuen HbbTV Standard. Auf ihr können mit der Fernbedienung erst das Bundesland und dann die entsprechenden Lokalsender ausgewählt werden. Das eigentliche Fernsehprogramm wird dann über das Internet direkt auf den Fernseher gestreamt. Für den Nutzer bedeutet das, dass sein Fernseher oder Satellitenreciever natürlich mit dem Internet verbunden und HbbTV-fähig sein muss. Letzteres ist zwar inzwischen bei den meisten aktuellen Geräten ab dem mittleren Preissegment der Fall, deren Verbreitung ist allerdings noch ausbaufähig, ebenso wie die Internetnutzung per Fernseher überhaupt. Laut der aktuelle Smart-TV-Effects Studie verfügen zwar ein Viertel der Zuschauer inzwischen über einen dieser sogenannten Smart TV, aber nur ein weiteres Viertel dieser Besitzer geht bislang mit ihrem Gerät auch tatsächlich online. Für Bettina Wiengarn vom Offenen Kanal Magdeburg ist die Aufschaltung aufs ASTRA-Lokal-TV-Portal dennoch ein Riesenschritt. Für sie liegt die Zukunft im Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet, und dank HbbTV könnten auch die offenen Kanäle daran teilhaben. Die Zugriffszahlen auf den Internetstream des OK stiegen ab Juli zwar nicht sprunghaft, hatten sich aber ohnehin mit inzwischen rund 80.000 Zugriffen im Monat gegenüber dem Vorjahr bereits verdoppelt.Beim kommerziellen Lokalsender MDF.1 sieht Betreiber Stefan Richter das ASTRA Portal eher als Pilotprojekt mit der großen Chance, endlich auch die Zuschauer ohne Kabelanschluss im Speckgürtel Magdeburgs wieder zu erreichen. Hilfreich ist da nicht nur, dass mit HbbTV das Internetstreaming komfortabel bedienbar auf den Fernseher kommt, sondern auch, dass die Kosten dafür vorerst von der Medienanstalt des Landes getragen werden. Aber auch ein anderer Aspekt macht die Technik für die Fernsehmacher langfristig interessant: Durch das Streaming könnten die Sender in Zukunft genau wissen, wann und wie lange ihr Programm gesehen wird. Nicht nur für die Werbung ist das eine relevante Information.
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Kommentar-FeedLokales für die Schüssel
Redakteur Stadtfernsehen Magdeburg vor mehr als 10 Jahren