© Andreas Lander
Hasselbachplatz
Der Hasselbachplatz bekommt einen Nachtmanager – oder eine Nachtmanagerin – das ist die gute Nachricht. In den letzten Monaten gab es dagegen immer wieder Negativschlagzeilen rund um das Herz der Magdeburger Ausgehkultur. Da standen Krawalle im Mittelpunkt und Auseinandersetzungen mit der Polzei, da stapelte sich der Müll, da wurde in die Büsche uriniert, da häufte sich der Glasbruch auf den Bürgersteigen und gleich mehrere Gastronomiebetriebe stellten den Betrieb ein.
Andere Städte haben bereits Nachtmanager
Fest steht: Die Gastronomen sind unzufrieden und die Magdeburger selbst haben das gefühlte Vertrauen in die abendliche Sicherheit am Hasselbachplatz verloren. Das soll nun ein Nachtmanager ändern. Neu ist die Idee nicht, mittelgroße Städte wie Mannheim und Koblenz sind Vorreiter. Anfang Dezember beschloss der Stadtrat im Rahmen der Haushaltsplanung 2019 einen Nachtmanager-Etat von 35.000 Euro. „Es ist schön, dass die Behörden jetzt mit uns an einem Strang ziehen, um das Image des Hasselbachplatzes aufzupolieren“, sagt Julia Mantwill, Geschäftsführerin vom Café Central. Sie ist momentan das Bindeglied zwischen allen Gastronomen am Hasselbachplatz, organisiert Stammtische und sucht den Kontakt zu den Behörden. „Aber es gibt noch einige Fragezeichen.“ Was sind zum Beispiel die Aufgaben des Nachtmanagers? Laut Beschluss des Stadtrates sollen gemeinsame Aktivitäten von Gastronomie- und Kulturszene gebündelt werden und er/sie Ansprechpartner für Anwohner, Gastronomie, Spätshops und Verwaltung werden. Noch ist nicht klar, ob der Nachtmanager nach dem Vorbild des Quartiersmanagements oder der Nachtökonomie arbeiten wird. Letzteres wird seit dem Sommer in Mannheim praktiziert. Student Hendrik Meyer soll dort als Nachtbürgermeister bei Konflikten vermitteln. Für den Magdeburger Nachtmanager würde das heißen, den Hasselbachplatz als Ausgehviertel zu verstehen und danach zu handeln. Was auch immer passiert, für Marcel Koke vom Kartell ist das ein Schritt nach vorn. Auch er trug sich mit dem Gedanken aufzuhören. Ein Nachtmanager wäre für ihn quasi das fehlende Bindeglied, um Probleme zu besprechen: „Es sollte eine Autoritätsperson mit Verhandlungsgeschick sein, am besten jemand aus der Szene.“ Im Mai 2019 soll der Nachtmanager seine Tätigkeit aufnehmen, bis dahin ist es noch ein langer Weg.
© Andreas Lander