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Karan Mosebach
Angefangen hat für Karan Mosebach alles 2005 bei den Ringern des MSV 90. Da war er sieben. Was sich anschloss, war eine Bilderbuchkarriere: 2009 wurde er an den Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder delegiert, konnte schnell Erfolge feiern: 2011 wurde er Deutscher Meister, zwei Jahre später stand er in der Nationalmannschaft. Es folgten weitere Titel, dabei eine Vize-EM, Platz fünf bei der WM und bei den Youth Olympic Games in China verpasste er nur knapp die Medaille.
Seit 2016 ringt er auch in der 1. Bundesliga. Als sich abzeichnete, dass es mit dem großen Ziel Olympia doch nichts wird, traf er 2021 eine Entscheidung, zog zurück nach Magdeburg und begann neben seiner Karriere als Berufssoldat mit dem Training im Laonda Gym. Hier konzentriert sich die Magdeburger Szene im Mixed Martial Arts. 2022 kämpfte Karan erstmals im MMA, gewann die ersten drei Amateurkämpfe. „Durch das jahrelange Ringen hat man da gute Voraussetzungen, ist einfach breit aufgestellt.“ Im letzten Frühjahr hatte er sein Profidebüt bei „The Cage“, gewann durch K.O. Im Herbst folgte der zweite Sieg. Im kommenden April steigt er wieder in den Käfig. In der Klasse bis 70 kg ist der Gegner dann ein Ire namens Norkus. Der hatte zuletzt per KO-Sieg den MMA-Titel geholt. „Jetzt wollen wir den doch wieder nach Deutschland holen,“ sagt Karan und lächelt dabei so manierlich, als ob er bei der Schwiegermutter zum Kaffee eingeladen ist. Aber im Ernst: Auf diesen Kampf bereitet sich der 26-jährige nun drei Monate vor. „Du brauchst einen Gameplan, stellst Dich auf die Stärken und Schwächen des Gegners ein“. Dafür trainiert er zweimal pro Tag: Kraft, Athletik, Grundausdauer, Mobilitytraining, abends Ringen, Kickboxen, Jiu Jitsu. Woher nimmt er die Motivation für soviel Einsatz? „Was mich antreibt, ist, mich im fairen Kampf mit anderen zu messen – Sieg oder Niederlage.“ Und hat dabei wieder dieses charmante Lächeln im Gesicht.