© Eroll Popova
1. FC Magdeburg: Mario Kallnik
Mario Kallnik liebt es, den Ball flach zu halten: Früher als Libero, heute als Manager des 1. FCM
Mario Kallnik kann sich an die dunklen Jahre noch bestens erinnern. Als er 2000 zum Club wechselte, wollte er nochmal groß mitspielen, stattdessen schlitterte der Club in jenem Jahr in die Insolvenz. Kallnik, der Libero, blieb damals. Er kennt auch noch das Gefühl, kurz vor dem Aufstieg zu stehen, als man 2007 drei „Matchbälle“ vergab, und im letzten Spiel nicht über ein 1:1 gegen St. Pauli hinauskam. Ein Jahr später wechselte er ins Management des Vereins. Mit geradezu notorischer Sparsamkeit hat er mitgeholfen, den FCM wirtschaftlich solide zu machen. Standen 2012 noch 400.000 Euro Schulden, hatte der Club Ende 2017 gut 1,2 Mio liquide Mittel zur Verfügung. Auf dem Weg dorthin setzte er sich auch für mehr Befugnisse des Hauptamtes und weniger für den ehrenamtlichen Präsidenten ein. Kurz mehr Professionalität.
1. FCM finanziell nur Mittelfeld in der Liga
Wie schwer das Ergebnis erkämpft ist, wird daran deutlich, dass der 1. FCM trotz überragendem Zuschauerschnitt mit 3,0 Mio Euro Etat in der Liga nur im Mittelfeld ist. Überhaupt stehen die Finanzen bei ihm vor dem Sport: „Da wo Vereine finanziell solide sind, da ist auch Erfolg, die Erfahrung habe ich aus all den Jahren mitgenommen.“ Einer wie Kallnik mag auch trotz überragender Hin-Serie nicht über Aufstieg reden, auch wenn die Ausgangslage gut ist. Nicht nur 2007 hat er im Kopf, auch im letzten Jahr gab es im Frühjahr diese schwarze Serie mit nur drei Siegen aus zehn Spielen! Am Ende war selbst der Relegationsplatz weg. Stattdessen spricht er angesichts des Punktestandes von Planungssicherheit für den Verein.
Club noch nicht am Zenit
Gerade hat er den Vertrag mit dem Trainer verlängert, sowohl für die 2. als auch 3. Liga. Wäre der 1. FCM als Verein aus seiner Sicht für die 2. Bundesliga bereit? „Grundsätzlich sind wir gewappnet, personell und infrastrukturell.“ Bei aller Zurückhaltung: Leidenschaft und Visionen einer künftigen Entwicklung hat Kallnik trotzdem: „Ich denke, dass der 1. FCM noch nicht am Zenit ist. Der Aufstieg in die 2. Liga, das wäre aber definitiv etwas Historisches für den Verein.“ Und dann wird er kurz persönlich: „Für mich würde sich an diesem Tag ein Kreis schließen.“
Die nächsten Heimspiele des 1. FCM: 10. Februar, 14 Uhr gegen Preußen Münster, 3. März, 14 Uhr gegen FSV Zwickau
© Vanessa Weiss