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Fühlt sich endlich am Ziel: MFFC-Präsident Christian Brachvogel
Christian Brachvogel hat seinen Lieblingsplatz auf der Tribüne des Germer-Stadions, dort sitzt er bei jedem Heimspiel, um mit seinem Team mitzufiebern. Die 1. Mannschaft des Magdeburger Frauenfußball Clubs spielt in der Amateur-Regionalliga Nordost gegen Teams wie Union Berlin oder Hertha BSC, an Aufstieg ist aber nicht zu denken. Die Möglichkeiten sind da noch begrenzt, dabei gilt MFFC dank seiner erfolgreichen Nachwuchsarbeit als Sprungbrett in die Bundesliga, die Liste der Spielerinnen, die von hier zu Erstligisten wechselten, ist lang, über allen schwebt der Name von Nationaltorwartin Almuth Schult. Eigentlich ist Brachvogel Steuerberater, durch seine Tochter hat er die Faszination für den Frauenfußball entdeckt. Als er 2018 die Präsidentschaft beim MFFC übernahm, hatte er ein großes Ziel: seinen Verein mit dem 1. FCM zu fusionieren. Schon im ersten Jahr gab es erste Gespräche, aber die Idee war bei den Blau-Weißen noch nicht mehrheitsfähig, durch eine Spielerin entstand schließlich die Verbindung zu 1. FCM-Präsident Jörg Biastoch. So kam Entwicklung in die Sache. Auch die DFL macht Druck, möchte, dass alle Erst- und Zweitligisten ein Frauenteam haben. Für etwa die Hälfte der Proficlubs trifft das bereits zu. Im letzten November stimmten nun die Mitglieder von MFFC und 1. FCM mehrheitlich für die Fusion. Wegen geltender DFB-Regeln wird das Team aber erst zur neuen Saison in Blau-Weiß auflaufen. „Für mich ist es keine Abschiedstournee, sondern eine neue Ära, in der man die Mädchen in der Stadt mehr wahrnimmt“, schaut Brachvogel voraus. Tatsächlich kommen zu den Heimspielen bisher im Schnitt nur 50 bis 80 Fans. Überschaubar. Der Rekord von 455 Zuschauern stammt aus dem DFB-Pokal-Spiel gegen Turbine Potsdam am 31. Oktober 2020. „Den gilt es natürlich in Zukunft mal zu knacken“.
Regionalliga Nordost: MFFC gegen Carl Zeiss Jena II am 3. März, 14 Uhr; MFFC gegen FFV Erfurt am 17. März, 14 Uhr
(c) Volkmar Laube