© Oliver Wiebe
FC Magdeburg gegen Carl Zeiss Jena
Türpitz trifft gegen Jena
Das Stadion: voll, Block U motiviert - ja so sehr, dass Mannschaft in den ersten Minuten zum Tor von Jena regelrecht gepeitscht wurde. Minute sechs, die Fans werden lauter, die Mannschaft macht Druck, gewinnt den Ball. Sie tragen ihn über den Platz, Lücken werden gesucht. Freistoß für den FCM, von schräg links zirkelt Hammann den Ball in altbekannter Manier in den Strafraum. Er sucht Beck, der kann den Ball nur noch links am Tor vorbeiköpfen. Diese Szenen häufen sich in der Anfangsphase, der FCM ist laufstärker, reaktionsschnelle als Jena und macht Druck. Da können sich die Jenaer nur selten durchsetzen, Schluss ist meist in der blauweißen Abwehr.
Vielmehr sieht man das erfolgreiche Offensivdreieck vom FCM spielen. Während Türpitz und Schwede immer mal die Seiten wechseln, sich in der Mitte freilaufen und so Lücken schaffen, wartet Beck auf den Pass in den Rückraum. Zum Beispiel in der 12. Minute. Da wagt Richard Weill den Vorstoß in den Offensive und schickt Beck im richtigen Moment los. Es kommt zu einer 1:1 Situation Christian Beck gegen Koczor. Der verkürzt im richtigen Moment den Winkel und Beck ist einfach nicht clever genug, um daraus trotzdem eine Torchance zu kreiieren. Die Situation ist da allerdings nicht vorbei, Tobias Schwede versucht es im Nachschuss, kann den Ball über nur über das Tor bringen.
Probleme hat Jena vor allem auf der rechte Seite, immer wieder verlieren sie dort Laufduelle gegen den Sprintstarken Nils Butzen. Das fällt einfach auf, Trainer Mark Zimmermann zieht die Notbremse und wechselt Davud Tuma aus. Für ihn kommt Firat Suczus, der die Jenaer Abwehr nochmal verstärkt. Dann der Schock für die Gäste: wieder ein Pass in den Rücken der Abwehr, Türpitz bekommt den Ball und macht es diesmal besser als Beck. Er sucht den schrägen Winkel und schiebt den Ball ins Tor. Das Stadion feiert. Nun musste Jena nachlegen, das versuchten sie auch. Der Konter kommt. Diesmal ist es Jan Glinker, der den Ball noch rausfausten kann. Dann wohl eine klare und doch umstrittene Szene. Da war der FCM im Glück, Jena schießt aufs Tor, Glinker dazwischen, Nachschuss. Handke rettet auf der Linie, allerdings schiebt er dabei den Arm nach vorne. Jena reklamiert, zu recht. Doch Schiedsrichter Frank Willenborg war da zu weit entfernt. Noch eine Ecke, dann kommt der Halbzeitpfiff.
Aus der Pause kommen beide Mannschaften unverändert. Man setzt auf die vorausgegangene Taktik, da ist der FCM allerdings nicht mehr so stark wie in den ersten Minuten. Das Offensiv-Dreieck funktioniert, es werden Chancen kreiiert, aber diesmal fangen die Jenaer die Bälle besser ab. Richtig gefährdet war der FCM da allerdings nie, mit Chahed kommt in der 75. Minuten noch einmal ein laufstarker Spieler für den wirklich aktiven Tobias Schwede auf das Feld. Der will die Partie nochmal in Schwung bringen, das merkt man. 84. Minute, der FCM ist wieder im Angriff, Christopher Handke wird kurz vor der Jenaer Strafraumgrenze gefoult, der Ball kommt zu Chahed durch, der kann den Ball reinschieben. Vorher kam allerdings schon der Pfiff. Freistoss für den FCM. Nico Hammann steht, früher war diese Freistoß-Position ein Garant für ein Tor, aber zuletzt? Hammann schießt der Ball fliegt über die Mauer und landet im rechten Eck. Der FCM macht vor 20.778 Zuschauern den Sack in der heimischen Arena zu. Dabei bleibt es auch. Der FCM setzt seine Erfolgsserie dank einer geschlossenen Teamleistung, individuellen Spielerstärken und einfach dem nötigen Biss um die nich immer souveräne Jenaer Mannschaft zu verunsichern.
© Vanessa Weiss