© Oliver Wiebe
FCM verliert unglücklich gegen VfR Aalen
Trotz aller Laufbereitschaft konnte sich der 1. FC Magdeburg nicht gegen die Gäste aus Aalen durchsetzen. Christian Beck blieb diesmal torlos.
Es hatte etwas von einem Deja-Vu, aber nur fast. Wie schon am Dienstagabend war es Kapitän Marius Sowislo, der den Club hoffen ließ, hoffen auf einen weiteren Heimsieg. Die Voraussetzungen waren gut, die Laufbereitschaft war da. Doch das Quäntchen Glück fehlte, sodass Matthias Morys kurz vor Ende der 2. Halbzeit den 1:2 Sieg für die Gäste aus Aalen mit einem Last-Minute-Tor sicherte. Die blauweißen Fans feierten ihre Mannschaft trotzdem, auch wenn damit die starke Heimserie des 1. FC Magdeburg unterbrochen wurde.
Früher Führungstreffer lässt blauweiße Gastgeber nicht erstarrren
Du kannst so viel kämpfen und gut kombinieren im Fußball, fallen die Tore nicht, verlierst du trotzdem. Nach dem Spiel gegen Osnabrück hatte Trainer Jens Härtel die Mannschaft nur minimal umgestellt, Jan Löhmannsröben und Manuel Farrano-Pulido saßen auf der Bank, dafür standen Waseem Razeek und Niklas Brandt in der Anfangsformation. Härtel setzte auf Beck als Sturmspitze und die schnellen Impulse über die Flügel mit Razeek und Nicolas Hebisch, die kamen auch, allerdings in der Anfangsphase ohne Torerfolg. Stattdessen gelang es dem Aalener Team durch einen Abpraller in der 6. Minute in Führung zu gehen. Glinker konnte den Ball nach einer Freistoßsituation nicht festhalten, die Innenverteidigung rückte nicht schnell genug nach, sodass der Aalener Robert Müller einlochen konnte. Den blauweißen Fans war das egal, sie feuerten ihre Mannschaft umso mehr an, die sich wieder einmal strittigen Schiedsrichterentscheidungen, diesmal von Robert Hartmann, gegenüber sehen mussten. Allerdings gab es darauf keine Trotzreaktionen, um die Bälle wurde stattdessen noch viel intensiver gekämpft, der Druck auf die Aalener Mannschaft erhöht. Immer wieder spielten sich die Magdeburger schnelle Konter heraus, wie in der 9. Minute als Beck sich den Ball von den Gästen holt, ihn aber leider nicht unter Kontrolle bringen kann.
Die Magdeburger spielen, die Aalener schauen zu
Dann in der 21. Minute: Nach einem Freistoß von Brandt, wird der Ball von Markus Schwabl zu einer Ecke geklärt. Was dann folgte, war wohl die Belohnung einer starken Magdeburger Mannschaftsleistung. Wie schon gegen Osnabrück behielt FCM-Kapitän Marius Sowislo den Überblick im Strafraum und glich zum verdienten 1:1 aus. Magdeburg lief und lief. Gerade über die Flügel mit Burak Altiparmak und Waseem Razeek ließen die Blauweißen die Gäste stehen. Für die Aalener Angriffe war häufig schon kurz nach der Mittellinie auch durch Wirbelwind Altiparmak Schluss. Mit langen Bällen versuchten sie das Mittelfeld zu überwinden, einzig sehenswerte Szene der Aalener kurz vor der Halbzeitpause war, als Dennis Chessa mit einem Querpass vor Glinkers Tor Mika Ojala sucht, aber zum Glück nicht findet. Auch in der zweiten Halbzeit dominierte der Club minutenlang die Gäste, konnte aber nicht den entscheidenden Treffer machen. "Das es schwer wird, war uns klar. Die frühe Führung war eine günstige Voraussetzung, allerdings haben wir uns zurückgezogen und Magdeburg das Spiel überlassen", sagte Aalen-Trainer Peter Vollmann über den Spielverlauf.
Der Anfang vom Ende: Aalen trifft kurz vor Schluss
20 Minuten vor Schluss wechselt Härtel zum ersten Mal. Pulido und Löhmannsröben kommen für den laufstarken und konzentrierten Bankert und Hebisch, der in Strafraumnähe manchmal den Ball zu sehr ins gegnerische Tor tragen will. Zehn Minuten vor Schluss gab es dann doch Ermüdungserscheinungen bei den Blauweißen, die Aalener umspielen die Abwehr kurz vor dem Tor immer häufiger. Unaufmerksamkeiten in der Manndeckung begünstigten den Aufschwung der Gäste und führten zum unglücklichen Siegtreffer durch Matthias Morys, der wunderbar von Dominik Drexler bedient wurde. Schiedsrichter Hartmann ließ fast fünf Minuten nachspielen. Trotzdem blieb es beim Endstand von 1:2 für die Gäste. "Meine Mannschaft hat das beste Heimspiel bisher abgeliefert, mit unheimlich viel Leidenschaft gespielt und sehr viel Druck gemacht. Der Luckypunch ist natürlich bitter am Ende. Ob verdient oder nicht, die Tore zählen im Fußball", sagte Jens Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz. Die nächste schwere Aufgabe wartet bereits am kommenden Mittwoch auf den Club. Dann geht's gegen Hansa Rostock, eines der lang langerwartetsten Derbys der vergangenen Jahr. Zuletzt spielten Hansa und der 1. FC Magdeburg vor 14 Jahren gegeneinander.
© Vanessa Weiss