© Andreas Lander
Fans des FCM
Ginge es nach Zuschauerzahlen wäre der 1. FCM auch in der Dritten Liga ein Aufstiegskandidat
„Nie wieder Meuselwitz!“, schallte es beim Empfang der Aufstiegself über den Alten Markt. Ausgerechnet im 50. Jahr seines Bestehens ist der 1. FC Magdeburg endlich im Profi-Bereich angekommen. Vorbei sind Fahrten in die Tiefe der Provinz in Orte wie Bautzen, Neustrelitz oder Auerbach. Stattdessen locken alte Ost-Duelle, wie die gegen Dynamo Dresden, Hansa Rostock, Chemnitz oder Erzgebirge Aue. Gleich acht große Ost-Vereine sammeln sich in der Dritten Liga. Aber auch die Spiele im Westen markieren für die Blau-Weißen lang vermisste Reiseziele wie Stuttgarter Kickers, Preußen Münster oder Fortuna Köln.
Kein Wunder, dass die Vereinsführung des 1. FCM den Zuschauerschnitt auf 10.500 Stadiongänger ansetzt – Platz 4 der zurückliegenden Drittliga-Saison. Dabei sagt Sportdirektor Kallnik, der Schnitt sei „noch zurückhaltend geplant“. Für den 1. FCM ist er aber geradezu lebenswichtig: Bei nun 19 statt 15 Heimspielen und leicht steigenden Ticketpreisen (nun 12-25 Euro) ergibt sich bei den Zuschauereinnahmen nämlich ein sattes Plus. Dennoch muss sich der 1. FCM mit einem überschaubaren Etat von 2,4 Mio für die erste Mannschaft arrangieren (bei 4,4 Mio Gesamtetat für den Verein). „Im Budgetvergleich mit den anderen Teams liegen wir nur im unteren Drittel“, hält Kallnik fest: „dennoch traue ich unseren Spielern zu, in der 3. Liga zu bestehen.“
So ist der Klassenerhalt das ausgerufene sportliche Ziel für die Ende Juli beginnende Saison. Mario Kallnik weiß, um wieviel höher Tempo und Niveau in der 3. Liga sind. Das Rezept hierfür sieht in der für jeden Mannschaftsteil notwendigen Weiterentwicklung der Spielphilosophie. Eine besondere Herausforderung steht den jüngeren Spielern und Eigengewächsen bevor, denn sie sollen nicht nur als „Quotendrücker“ fungieren.
Bei all den künftigen „Ostkrachern“ besteht aber auch die Gefahr häufiger auftretender Konflikte zwischen den Fanlagern und auch der Polizei. Kallnik: „Ich denke, wir haben in der Relegation ein positives Markenzeichen mit nationaler Reichweite gesetzt. Unsere Stärke liegt in der Fanszene, die gerade in Offenbach kreativ und friedlich aufgetreten ist. Für die kommenden Ostklassiker erhoffe ich mir das Gleiche. Wir müssen schließlich anders sein als Andere!“
24. Juli, 20.30 Uhr: 1. FCM – Rot-Weiss Erfurt; 16. August, 14 Uhr: 1. FCM- Hallescher FC, MDCC-Arena
© Vanessa Weiss