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FCM Neuzugang Richard Weil: Er kam, sah und spielte
Neuzugang Richard Weil im Spiel gegen VfL Osnabrück
Das Bollwerk steht noch nicht perfekt. Richard Weil hebt die Hände, weist seine Mitspieler auf die Abwehrlücken routiniert hin. Es sind klare Gesten, sie folgen. Im Spitzenspiel gegen den VfL Osnabrück will er natürlich mit seinem Team drei Punkte holen. Fast könnte man meinen, dass er schon etliche Jahre beim 1. FC Magdeburg im Abwehrzentrum stehen würde. Dabei sind es erst drei Wochen. Kurz vor Ende der Transferperiode wechselte der 29-jährige Frankfurter von den Würzburger Kickers an die Elbe und ist dabei sich einen Platz in der Stammelf zu erspielen.
Er weiß, was er will, er ist fokussiert, will den Fußball leben. Das merkt man auch, wenn er auf dem Platz steht. Zuletzt unterband Weil gegen Osnabrück mit wachem Blick immer wieder deren Spielaufbau, versuchte die Gäste auch relativ früh im Mittelfeld zu stören und übernahm Verantwortung, wenn die Gegenspieler dem Strafraum gefährlich nahe waren. Bei den Würzburger Kickers wurde Weil zuletzt als rechter Außenverteidiger eingesetzt, aber auch im defensiven Mittelfeld. Er ist quasi beidfüßiger Allrounder, hat sogar bei seinem ersten Club in Heidenheim im Angriff gespielt. „Da hab ich einfach den Zug nach vorne, auch als Abwehrspieler.“ Beim Aufstieg der Würzburger Kickers gehörte er zum Beispiel zu den Helden, die die 2. Liga durch Assists und Tore erst möglich machten. Vielleicht auch in Magdeburg?
Daran denkt Weil momentan nicht. Für ihn hat es Priorität „von Spiel zu Spiel zu denken“ und natürlich zu gewinnen. Er ist realistisch. Kürzlich ist er 29 Jahre alt geworden. Das, was nach dem Fußball kommt, spielt aktuell eine untergeordnete Rolle. „Ein Studium ist unter professionellen Bedingungen schwierig zu bewältigen.“ Er weiß, wovon er spricht, hat er doch in Mainz während einer Verletzungspause einige Semester BWL studiert. Der Fußball steht im Vordergrund und das ist sicher auch die Einstellung, die es braucht, um mit seinem neuen Club erneut in die zweite Liga aufzusteigen.
© Vanessa Weiss