© Oliver Wiebe
FCM versus Unterhaching
Auch der wieder gut aufgelegte Philipp Türpitz konnte die Niederlage nicht mehr abwenden.
Ausgeschlafen war der 1. FC Magdeburg in den ersten Minuten der Partie gegen den Aufsteiger aus Unterhaching nicht. Nicht lang dauerte es bis der Aufsteiger erfolgreich war. Die Passgenauigkeit der Gäste und Zuordnungsfehler in der Abwehr des FCM gaben den Gästen die Möglichkeit, sich über die linke Seite zum Tor zu arbeiten. Ein Christopher Handke sah dabei zum Beispiel nicht gut aus. Doch davon ließ sich der Club nicht aus der Ruhe bringen, versuchte durch einen ruhigen Spielaufbau über die Abwehr, die Sicherheit trotz des Rückstandes wiederzufinden. Mit schnellen Leuten wie Nils Butzen und Philipp Türpitz gab es kurze Zeit später schon ein paar aussagekräftige Antworten. Zum Torerfolg führten die aber nicht. Doch der Club wollte und die Fans auch. „Wir wollen blauweiß siegen sehen“, das Stadion sang. Dass das Stadion bei weitem nicht ausverkauft war, war da nicht zu spüren. Immer wieder drängte der FCM nach vorne. Auch die Abwehr des FCM schien endlich wach zu sein. Da fing Nico Hammann immer mal wieder Bälle auf der rechten Seite ab.
Immer wieder probierte es der Club über lange Bälle in den Rückraum und die Außenbahnen. Doch es scheiterte immer wieder am Abschluss. Mal kommt ein Düker nicht gut an die Flanke von Türpitz, mal geht der Ball einfach über das Tor. Düker, der war an diesem Sonnabend richtig gut aufgelegt, arbeitete sich Minute um Minute an sein Tor heran. Die erste Viertelstunde ist vorbei und Torwart Korbian Müller kann die Gäste vor dem Ausgleich retten. Er entscheidet sich für die richtige Ecke und lenkt den Ball mit dem linken Arm ins Aus. Die Fans, die hört man da immer noch. „Schießt ein Tor für uns, bitte schießt ein Tor für uns.“ Die Motivation bei den Blauweißen ist hoch. Die erste Ecke gibt es nach 20 Minuten für den FCM. Die stellt für den Gästetorwart allerdings keine große Gefahr dar. Den Nachschuss von Nico Hammann fängt Müller. Gewinnt die Leichtigkeit eines Aufsteigers gegenüber den technisch mittlerweile viel besser versierten Spielern des FCM? Es schien so, denn anstatt den Anschlusstreffer intensiv zu fordern, lässt eine verunsicherte Abwehr das nächste Tor für Unterhaching zu. Stephan Hain trifft in der 44. Minute. Dann ist Pause. Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Halbzeit. Der Club musste nun kämpfen und das tat er wieder über Düker. Der Erfolg wollte sich allerdings noch nicht einstellen. Richtig sicher wirken die Blauweißen kurz nach der Halbzeit nicht. Hatte Härtel in der Pause doch nicht die richtigen Worte gefunden?
Vor allem aber zeigte sich die blauweiße Abwehr von ihrer unsichersten Seite. Gefährliche Torsituationen wurden ja fast schon zu lustlos von einem Christopher Handke geklärt. Die Pässe kamen nicht mehr genau, sodass ein Ball von Nico Hammann im Aus landete. Noch war Zeit. Härtel musste etwas tun, nimmt Björn Rother für Fanliebling Christian Beck heraus. Gerrit Müller sollte anstelle Michel Niemeyers wieder Schwung ins Mittelfeld bringen. Das täuschte trotzdem nicht darüber hinweg, dass Unterhaching durch die Führung Selbstbewusstsein getankt hatte. Vor allem über rechts kamen sie nun, Butzen sah da ein ums andere Mal nicht gut aus. Böse Konsequenz: Tor Nummer drei. Aus dem Nichts kam das nicht, die Köpfe waren nicht frei. Fast schon ein Trauerspiel, was das Team von Trainer Jens Härtel jetzt auf den Platz brachte und das gerade im Hinblick auf die letzten erfolgreichen Wochen. Flanken von Nico Hammann waren stets zu niedrig und kamen nie über die Abwehr der Gäste hinaus. Ohne Frage war die Motivation bei den Blauweißen noch da, sie liefen und liefen. Chancen konnten sie sich trotzdem nicht mehr herausspielen und noch einen Ehrentreffer machen. Vor 16 384 Fans endete damit die Erfolgswelle des FCM kurzzeitig, bleibt zu hoffen, dass sich die Spieler gegen die Gäste aus Dortmund am Dienstag wieder fangen und vielleicht die Sensation schaffen.
© Vanessa Weiss