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Richard Weil scheitert am Wiesbadener Torwart
Alle guten Dinge sind nicht immer drei: Richard Weil scheitert beim Elfmeter am Wiesbadener Torwart
Längst ist das 45-Punkte-Ziel des 1. FC Magdeburg erreicht. Und nun? Noch nahm bisher weder Trainer Härtel noch Geschäftsführer Mario Kallnik das eine Wort in den Mund: Aufstieg. Schlecht stehen die Karten des Clubs dafür nicht, seit einigen Wochen hält er souverän den zweiten Platz hinter dem MSV Duisburg. Doch dafür muss kontinuierlich gepunktet werden auch gegen die vermeintlich schlechteren Mannschaften, die im Tabellenmittelfeld stehen wie SV Wehen Wiesbaden. Die konnten zuletzt die Duisburger ärgern und gegen den Tabellenführer punkten. Und gegen Magdeburg?
Der Club startet torhungrig ins Spiel
Vor 15.338 Zuschauer hatte zunächst der Club alle Möglichkeiten und den Drang zum Tor. Vor allem über die rechte Seite mit einem wieselflinken Nils Butzen und einem überragenden Tarek Chahed konnten die Magdeburger die Gäste das ein um das andere Mal mit schnellem Kurzpassspiel ärgern. Die Wiesbadener Marc Lorenz und Alf Mitzel sahen dabei in ihrem Abwehrverhalten nicht sonderlich souverän aus. So gelang es auch in den ersten fünf Minuten die erste sehenswerte Torchance für den FCM herauszuspielen. Chahed lässt eine schön getretene Flanke in den Wiesbadener Torraum segeln, Sebastian Kath nimmt sie mit dem Kopf. Allerdings geht der Ball über das Tor.
Wiesbadener wollen Fehlpässe provozieren
Die Magdeburger spielten schönen Fußball. Sie waren ruhig, wahrscheinlich auch dank der in den Anfangsminuten vor allem souverän agierenden Dreierkette mit Christopher Handke, Richard Weil und Nico Hammann. Sie fanden ihre Stationen im Mittelfeld und auf den Außen mit Nils Butzen und Tobias Schwede und hatten dadurch deutlich mehr Ballbesitz im Mittelfeld als die Gäste. Und die Wiesbadener? Die schoben nach und nach immer früher auf die bis dato sichere Abwehr und provozierten damit Fehlpässe. Dadurch entstand auch die erste ernst zunehmende Torchance für die Gastmannschaft aus Wiesbaden.
Wir sind in der 22. Minute. Ein schneller Pass in die Spitze und der Wiesbadener David Blacha kann sich mit schnellem Antritt von der sonst sehr aufmerksamen Dreierkette lösen. Dann scheitert er allerdings an Leopold Zingerle. Kurz vor der Halbzeitpause hatte der Kapitän der Wiesbadener nochmal seinen großen Auftritt und schob den Ball nach einem Konter nur wenige Meter am Tor von Zingerle vorbei.
Frischer Wind durch Einwechslungen beim FCM
Auch nach dem Seitenwechsel wollte kein Tor fallen. Den Wiesbadenern gelang es mittlerweile einmal häufiger Zingerle gefährlich zu prüfen. Das war Unkonzentriertheit und lapidaren Fehlpässen des FCM im defensiven Mittelfeld und der Abwehr geschuldet. Kurz nach Wiederanpfiff rutscht der Wiesbadener Luca Schnellbacher nur knapp an der Freistoß Hereingabe eines Mitspielers vorbei. Zingerle hätte da nicht gut ausgesehen. Frischen Wind brachten aus Sicht des FCM die Einwechslungen von Michel Niemeyer und Manuel Farrona Pulido ins Spiel. In der 69. Minute ist es Niemeyer, der das Tor machen kann. Christian Beck hatte einen Freistoß von Nico Hammann überraschend verlängert, sodass er direkt vor den Füßen von Niemeyer landete. Der konnte diesen allerdings nicht verwerten. So plätscherte das Spiel dahin bis zur 85. Minute. Chancen gab es für den FCM zwar immer wieder, aber mehr auch nicht. 85. Minute: Manuel Farrano Pulido fällt im Strafraum nach einem Foul von Sebastian Mrowca. Elfmeter für den Club. Ja, schon wieder! Und wieder steht Richard Weil am Punkt und will den Ball wie zweimal zuvor bereits auch ins Tor bringen. Doch diesmal scheiterte er an Torwart Markus Kolke. Drei Punkte wären bei der spielerischen Leistung des Clubs diesmal wirklich verdient gewesen, auch wenn sie wieder durch ein Elfmetertor gewonnen hätten. Doch alle guten Dinge waren diesmal nicht drei und so stand auch nach drei Minuten Nachspielzeit noch immer die null für beide Mannschaften auf der Anzeigetafel.
© Vanessa Weiss