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© Andreas Lander
Fans des FCM
Ginge es nach Zuschauerzahlen wäre der 1. FCM auch in der Dritten Liga ein Aufstiegskandidat
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Oliver Wiebe
Fans peitschen FCM nach vorne
Während beide Mannschaften keinen Torerfolg in der ersten Halbzeit verbuchen konnte, feierten alle blauweißen Fans ihren Club - von Block U bis zu Block 24.
[Update: 24.11., 17 Uhr ]
- Trümper kritisiert die Entscheidung des FCM, diese wäre "unsinnig", da man sonst gleich die ganze Saison absagen könne, weil ja das Springen zur Fankultur nach der Pressemiteilung des 1. FCM gehöre
- Trümper will sich dafür einsetzen, die Statik des Stadions zu verbessern, aber der Umbau ginge nicht innerhalb einer Woche
Nun steht es fest, das Derby gegen den Halleschen FC wird am Samstag ohne Fans stattfinden. Das hatte Mario Kallnik, Sportdirektor des 1. FC Magdeburg am Mittag bekanntgegeben.
"Das Springen gehört mittlerweile zur Fankultur und kann bei über 1000 Fans nicht unterbunden werden", sagte er auf der Pressekonferenz. Bereits im Sommer traten Statikprobleme zu Tage. Nach Messungen der Stadt Magdeburg, Eigentümer des Stadions, würden die Tribühnen des Stadions durch das rhythmische Hüpfen der Fans bis zu drei Zentimeter schwingen. Am Dienstag war nun bekannt geworden, dass die Stadt Magdeburg ein Hüpfverbot für das kommende Derby erteilt hat. Nach den ersten Untersuchungen einer Bochumer Ingenieursfirma würde die Beschleunigung der Statik, die Panikgrenze überschreiten, sprich: das Gefühl hervorrufen, angesichts tatsächlicher oder angenommener Gefahr, fliehen zu müssen.
Am Mittwoch ging man noch einen Schritt weiter, kündigte in einem Schreiben, was bereits am Vormittag seinen Weg durch die sozialen Netzwerke fand, die Nutzungsverträge mit dem 1. FC Magdeburg. Dies solle nur verhindert werden können, wenn eine Möglichkeit gefunden würde, die Sicherheit und Ordnung gewährleistet. "Bis zum Freitag hätte der 1. FC Magdeburg einen Lösungsvorschlag anbieten können. Diese Entscheidung ist nun aber für mich nicht nachvollziehbar", sagte OB Lutz Trümper. Das Stadion wäre von vorn herein als Sitzplatztraverse ausgerichtet gewesen, das rhythmische Springen bringe die Platten zum Schwingen. Das Bochumer Ingenieurbüro gab an, dass die Belastungsgrenze des Stadions bei einem Anstieg des Hüpfens von 15 Prozent um das Doppelte überschritten wäre. "Ich will niemandem auf Dauer das Springen verbieten", sagte Trümper. "Es muss aber eine temporäre Lösung gefunden werden. Sonst können wir gleich die Saison absagen. Ein Umbau kann bis zu einem Jahr dauern." Am Freitag soll es ein Gespräch zwischen Vertretern des 1. FC Magdeburg, der Betreibergesellschaft MVGM, den Fans und der Stadt geben. Bleibt abzuwarten, was passiert. Fest steht dennoch, das Spiel gegen den Halleschen FC wird ohne Zuschauer stattfinden.
In den sozialen Netzwerk wird derzeit bereits heiß diskutiert, die Mannschaft vor den Toren des Stadions lautstark zu unterstützen.
© Vanessa Weiss