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Philipp Türpitz trifft zwei mal gegen RWE
Schießt den FCM gegen Erfurt zum Sieg: Philipp Türpitz
Sie können es doch, spielerische Qualität mit Chancenverwertung verbinden. Das sah gegen Großaspach vergangene Woche noch etwas unglücklich ist. Nun hat es gegen Rot-Weiß-Erfurt vor heimischer Kulisse gepasst, aber wie! Der 1. FC Magdeburg schlägt die Gäste mit 3:0. Einer hatte daran große Anteil: Philipp Türpitz.
Schon nach den ersten drei Minuten klingelt es im Kasten von RWE-Torwart Philipp Klewin. Michel Niemeyer kann sich gegen die Erfurter Abwehr durchsetzen und schiebt den Ball mit dem linken Fuß in die rechte Ecke, Klewin ist chancenlos. "Uns hat das frühe Tor geholfen ein bisschen Dampf vom Kessel zu nehmen", sagte Trainer Jens Härtel auf der anschließenden Pressekonferenz. Dieser Lauf des FCM setzte sich in der ersten Halbzeit weiter fort. Der Club spielte, war häufig in Ballbesitz. Wie schon in Großaspach wurde der Ball durch das Mittelfeld getragen, aber diesmal deutlich erfolgreicher. Da hat einer den Unterschied ausgemacht: Philipp Türpitz. Schon gegen Großaspach gehörte er in diesem unbefriedigenden Spiel zu den Matchwinnern. Diesmal bildete er gemeinsam mit Christian Beck das Stürmer-Duo und prompt folgten Tor eins und zwei für seinen neuen Club. Warum auch nicht? Die Laufbereitschaft, ja die Ideen waren da, auch im schnellen Umschaltspiel konnte Türpitz überzeugen, fand dadurch manchmal auch keine Anspielstationen. 27. Minute, Ecke 1. FC Magdeburg - Hammann gibt den Ball herein, Christopher Handke verpasst den Kopfball, die Erfurter wagen einen eher unbeholfenen Abwehrversuch. Der Ball landet bei Philipp Türpitz, es ist ein Leichtes für ihn den Ball in die rechte Ecke zu schieben. Das Stadion tobt. Die 17 140 Fans feiern die Show des Neuzugangs. Vorbei ist die allerdings da noch nicht. Während das Publikum noch immer im Freudenrausch ist, ist Türpitz schon wieder an der nächsten Aktion beteiligt, ein schneller Antritt und er lässt die Erfurter Abwehr hinter sich und schiebt den Ball in die linke Ecke. Der 1. FC Magdeburg führt 3:0 gegen die Erfurter Gäste. Wer hätte das nach dem katastrophalen Start gegen Großaspach gedacht?
In der zweiten Halbzeit kamen die Erfurter besser aus der Kabine, ja die ersten 15 Minuten gehörten den Gästen, es war quasi ihre Sturm und Drang Phase. Sie spielten sich Chancen heraus, wurden allerdings meist nur über Standardsituationen wie Ecken oder Freistöße gefährlicher. 53. Minute, nach einer Erfurter Ecke gelingt es Dubamli, sich für einen Kopfball von seinem Gegenspieler zu lösen. Ein FCM-Spieler rettet auf der Linie. Dann ist es wieder Türpitz der plötzlich im Mittelpunkt steht. Der Erfurter Kapitän Christoph Menz foult ihn, trifft ihn dabei etwas härter am Oberschenkel. Schiedsrichter Daniel Schlager will die gelbe Karte ziehen, da platzt plötzlich Luka Odak ins Geschehen und diskutiert. Gelbe Karte. Auch Christoph Menz kann sich nicht zurückhalten und diskutiert körperbetont, Schlager zieht die gelb-rote Karte und beendet damit schlagartig das Erfurter Offensivspiel. Es ist wieder die Zeit des FCM, die Chancen spielen sie sich heraus, allerdings scheitern sie dann an falschen Entscheidungen oder der Ball wird einfach verstolpert, wie von Kapitän Marius Sowislo, der scheinbar keinen besonders guten Tag hatte. Härtel wechselt, nimmt den Kapitän heraus, bringt Defensivspieler Dennis Erdmann, der quasi den Brecher vor der Abwehr macht. Björn Rother rückt dafür auf Sowislos Position. Genug hatte die Mannschaft von Trainer Jens Härtel noch lange nicht. Bis zum Ende des Spiels gab es vereinzelte Möglichkeiten auf das 4:0 zu erhöhen, wie in der 80. Minute als Felix Schiller nach einer Ecke von Nico Hammann an die Latte trifft. Auch der Nachschuss von Julius Düker, der mittlerweile für Ludwig eingewechselt ist, geht nicht ins Tor. Endstand 3:0 für den Club, die hohe Niederlage scheint damit wiedergutgemacht, für den Moment. Härtel fasst zusammen: "Ich bin hoch zufrieden, dass wir so zurückgekommen sind."
© Vanessa Weiss