©Thomas Andrée
Katzenjammer, Öl auf Leinwand
Katzenjammer 2017
Mit Mietzekotze hat es 2010 angefangen, diese Neigung Katzen zu malen. Auf dem Bild steht die Katze lachend vor der Waschmaschine, ein Kotzfleck fließt aus dem Bild. Offenbar hat sie gerade den Schleudergang benutzt, aber sie trug ja Sturzhelm. Konnte also nichts passieren. Ähnliches bei dem erwartungsvollen Typ auf der Dynamitkiste: der Helm wird’s schon richten. Thomas Andreé hat das Bild „Zuversicht“ genannt. Ob Mensch, ob Tier – auf faszinierende Weise gelingt es dem 1974 in Magdeburg geborenen Autodidakten in seinen Bildern Gefühlsregungen sichtbar zu machen, den flüchtigen Moment festzuhalten. Seine neue Ausstellung nennt er „vonWegen“, eine schöne Doppeldeutigkeit: Also Wege, die man neu beschreitet, aber auch dieses „jetzt erst recht“, sich etwas zu trauen, was die Angst bisher verboten hat. Man darf das als Aufforderung verstehen: Seid draufgängerisch, trinkt das Leben aus der großen Pulle. Aber es gibt auch den nachdenkllichen Aspekt. Wie in
seinen aus hunderten Miniaturfiguren zusammengesetzten menschlichen Pyramiden. Eine wacklige Konstruktion, dieses Miteinander, dieses Sich-aufeinander-verlassen-müssen. Als Besucher bleibt man gefordert, sich aufmerksam auf die Suche nach der Auflösung seiner Werke zu begeben, welche sowohl im engeren als auch im weltlichen Kontext funktionieren. „vonWegen“, Ausstellung von Thomas Andrée (6.–21.4.), Vernissage 6. April, 19 Uhr, MDR Funkhaus