© Wenzel Oschington
Ulf Steinforth vor Strumpfautomat
Ulf Steinforth vor Strumpfautomat
Die Faszination für mechanische Geräte hat ihn schon als kleinen Jungen gepackt. Ulf Steinforth war acht Jahre alt, als er auf dem Rummel von Schausteller Konrad seinen ersten mechanischen Apparat, einen Spielautomaten der Marke Bajazzo, geschenkt bekam. Vor allem die filigrane Feinmechanik fesselte ihn. Durch Einwurf einer Münze wird solch ein Mechanismus in Gang gesetzt und die verwandelt sich, je nach Automat, in Parfüm, Drops, Zigaretten oder Strümpfe.
Die deutsche Wiedervereinigung brachte Steinforth nach 1990 die unverhoffte Möglichkeit, ins Spielothekengeschäft einzusteigen. So wurde er erfolgreicher Geschäftsmann und nebenbei zum begeisterten Sammler historischer Automaten. Heute umfasst seine Sammlung gut 100 Geräte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. An reparaturbedürftige Fundstücke hat er früher noch selbst Hand angelegt, mittlerweile übergibt er sie einem Restaurator. Waren es vor ein paar Jahren noch weit über 250, war irgendwann eine Grenze erreicht. Der Großteil wurde an andere Sammler verkauft. Einer von ihnen: der Magier David Copperfield. Eine Leidenschaft die verbindet: Copperfield hat Familie Steinforth schon das ein oder andere Mal zu sich nach Las Vegas eingeladen, um sie während seiner Show auf der Bühne verschwinden lassen. Wie eine Münze im Automaten.
Als ausgemachter Lokalpatriot liegt auch Steinforths Sammelschwerpunkt in der Region: das gilt für alte Emailleschilder ebenso wie für mechanische Automaten. „Tatsächlich war Magdeburg um die Jahrhundertwende ein wichtiger Standort für die Automatenindustrie,“ sagt er, „aber das weiß eben heute kaum noch jemand“. Und so kommt es, dass sein Lieblingsautomat, wenn alle anderen gehen müssen, ein altes Kegelspiel aus der Elbstadt ist.
"Ein Groschen bewegt die Welt“, noch bis 8. Juli, Technikmuseum
Technikmuseum
Dodendorfer Straße 65, 39112 Magdeburg
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