1 von 3
© Ernst Barlach Stiftung
Ernst Barlach, Sternreigen, 1919, Lithografie
2 von 3
© Ernst Barlach Stiftung
Ernst-Barlach, Lilith, Adams erste Frau, 1923, Holzschnitt
3 von 3
© Ernst Barlach Stiftung
Ernst Barlach, Tanzende Alte, 1920 (Guss seit 1980), Bronze
Ab 1924 hat Ernst Barlach in seinem Güstrower Atelier am „Magdeburger Mal“ gearbeitet. Fünf Jahre lang. Die vom preußischen Staat in Auftrag gegebene Skulptur ist aber nicht das geforderte „Krieger-Denkmal“, sondern ein „Denkzeichen“ gegen den Krieg. Als sie am Totensonntag 1929 zunächst „probeweise“ im Dom aufgestellt wird, passiert das gegen den Widerstand von Domprediger Martin, ein aktives Mitglied des „Stahlhelm-Bunds“, und des Domgemeinde-Kirchenrates. Erst nach staatlichem Druck findet das Denkmal Mitte 1930 endgültig seinen Platz im Dom.
Der 1870 in Wedel bei Hamburg geborene Barlach, hat sein „Denkmal des Krieges im Dom zu Magdeburg“, wie er es selbst nannte, gern als sein „größtes und verantwortungsreichstes“ plastisches Werk bezeichnet. In jenem Jahr 1930 zählte der bereits 60-jährige Expressionist längst zu den wichtigsten Künstlern der Moderne. Seine auf die elementarsten Grundformen reduzierte Darstellungsweise sowie sein grundlegendes Interesse an der emotionalen Konstitution des Menschen ließen ihn Werke von universeller Aussage schaffen. Die metaphorischen Darstellungen menschlicher Gefühle generieren eine Zeitlosigkeit, die bis heute Bestand hat, und verweisen gleichermaßen auf das Verständnis, mit welchem Barlach seinen Mitmenschen begegnete. Die Ausstellung lädt ein, ausgesuchte grafische und plastische Werke des berühmten Expressionisten Ernst Barlach kennenzulernen und sich so seinem bedeutenden Œuvre anzunähern.