© Puppentheater Magdeburg
Kater Maurizio de Mauro aus "Der satanarchäolügenialko höllische Wunschpunsch" von Michael Ende
Wer kennt nicht den sanften Drachen Fuchur, Jim Knopf oder Lukas den Lokomotivführer? Endes sympathische Helden aus Kinderbüchern wie „ Die unendliche Geschichte“, „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ oder „Momo“ begegnen uns mittlerweile überall: als Film, als Hörspiel und natürlich im Theater. Am zahlreichsten unter seinen Figuren sind übrigens Schildkröten. Mal hat er sie Uschaurischuum, Morla, Kassiopeia oder auch Tranquilla getauft. Warum in fast jedem seiner Bücher eine Schildkröte vorkommt? „Das hat sich immer ganz von selbst eingestellt, ohne meine Absicht“, beteuerte Ende mal in einem Gespräch, aber in der Weltmythologie wimmele es ja geradezu von Schildkröten.
Das Theater war für den 1929 in Garmisch geborenen Michael Ende der Anfang aller Dinge. Er studierte ab 1949 Schauspiel und entdeckte die Lust am Theatertext. Dann bat ihn ein Klassenkamerad um einen Text für ein Bilderbuch und Ende schrieb: „Das Land, in dem Lukas der Lokomotivführer lebte, war nur sehr klein“ – es war der Beginn einer unglaub-
lichen Erfolgsstory mit 20 Millionen verkauften Büchern, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden.
Michal Endes Beziehung zum Puppentheater war stets eine besondere. Er reiste bis Japan, um sich dort mit dem traditionellen Puppenspiel zu beschäftigen. Das Magdeburger Puppentheater hat in dieser Spielzeit gleich drei Stücke von ihm im Programm (u.a. „Traumfresserchen“ und „Die unendliche Geschichte“), weil parallel dazu im Puppentheater Halle die großartige Momo Zeitdiebe zur Strecke bringt – eine Inszenierung von Luise Bose, die im Januar als Gastspiel nach Magdeburg kommt – lag es nahe, in der villa p. Puppen und Objekte zu präsentieren, die auf der Bühne Geschichten von Michael Ende erzählt haben. Und wie passend: Gerade ist Momo auch noch 50 Jahre alt geworden. Also werden vielerlei Figurien gezeigt, auch Riesenschildkröten, dazu hat Luise Boses ihre Probenarbeit für „Momo“ dokumentiert, gezeigt werden Bühnenbildmodelle, das Probentagebuch und mehr.
Und weil niemand bei so einer Schau um den Drachen Fuchur drumrumkommt, hat Kuratorin Miriam Locker die Ausstellung interaktiv konzipiert, inklusive einem Drachen-Fuchur-Raum zum aktiven Schweben.