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© Landesarchiv NRW
Mai 1927: In der ersten Häuserfront der Karrees gegenüber dem Hauptbahnhof hatten sich vor allem erstklassige Hotels angesiedelt
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Mai 1927: Das elegante Stadttheater im Bahnhofsviertel an der Otto-von-Guericke-Straße
Mitte der 1920er Jahre kam die privatwirtschaftlich betriebene Luftbildfotografie richtig in Schwung. Fotografierte man bis zum Ersten Weltkrieg noch aus Ballonen und Luftschiffen heraus, waren nun sowohl die fotografischen Apparate als auch die Flugzeugtechnik weit genug entwickelt. Die anfangs aus dem offenen Flugzeug heraus fotografierten und auf großformatige Glasnegative belichteten Bilder haben eine vorzügliche Qualität. So ließen neu gegründete Unternehmen wie die Dessauer Junkers Luftbildzentrale oder Hansa Luftbild ab 1926 ihre Maschinen vermehrt aufsteigen. Auftraggeber solcher Luftbildflüge waren oft die Kommunen selbst. Das macht die große Zahl der verfügbaren Aufnahmen von einzelnen Gebäuden, Fabriken, Hafenanlagen oder neuen Wohngebieten in den einzelnen Städten deutlich. Seltener waren es Unternehmen, die ihre stolzen Fabriken oder Kraftwerke ablichten ließen. Diese fast einhundert Jahre alten Schrägluftbilder zeichnen ein spannendes Bild deutscher Städte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zugleich sind sie ausgezeichnete Quellen für die Rekonstruktion der Städte und Kulturlandschaften vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Und sie verdeutlichen die enorme Ausbreitung der Städte und andere Veränderungen des Landschaftsbildes der letzten hundert Jahre.
Die Ausstellung im City Carré zeigt nun eine Auswahl der weit über hundert Luftbilder Magdeburgs aus den Jahren der Weimarer Republik. Mit ambitionierten Plänen unter dem damaligen Oberbürgermeister Hermann Beims hatte sich Magdeburg in jenen 1920er Jahren aufgemacht, sich mit fortschrittlichem Siedlungsbau und ambitionierten Projekten wie dem Messezentrum auf Rotehorn zu einem mitteldeutschen Oberzentrum zu entwickeln. Die gezeigten Fotografien kommen aus dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Der dort archivierte Bestand von etwa 16.000 Aufnahmen, die fast das gesamte damalige Deutsche Reich abdecken, stammt von der Hansa Luftbild GmbH und hat den Krieg in der Münsteraner Filiale der Firma unbeschadet überstanden. Von dort gelangten die Bilder 1979 in das Landesarchiv NRW.
Ausstellung "Magdeburg in Luftbilder zwischen 1926 und 1932" ab 10. Mai