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© Peter Adler
Cumberland Island, Öl auf Leinwand, 2022
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© Peter Adler
Ausstellung "Kabinettstücke"
Wenn man einen Künstler besucht, erwartet man sicher, dass Staffelei, Farben und Pinsel im Atelier stehen oder einige fertige und unfertige Objekte. Das wird man sicher auch bei Peter Adler finden, aber darüber hinaus Ungewöhnliches, das so gar nicht nach Kunst aussieht: Trekkingausrüstung. Damit ist der heute im altmärkischen Briest lebende Künstler nicht zum Ausgleich für die Arbeit im Atelier unterwegs. Vielmehr gehört sie seit vielen Jahren zum fixen Teil seiner künstlerischen Feldforschung zwischen Oder, Anden und dem fernen Osten. Solo finden diese Reisen nie statt, denn die Künstlergruppe „Mangan25“, zu der Peter Adler gehört, hat nicht nur zwei Augen, sondern sehr viel mehr. So verschieden die Mitglieder, so verschieden ist das, was sie einbringen: Fotografie, Film, Musik, Schauspiel, Animationen, Design, Performance, Malerei. In Magdeburg zu sehen sind mehrere Bilder, entstanden zu den Reisen nach Namibia (2012) und, frisch aus dem Rucksack, in die USA. Mit dem pastosen Farbauftrag vermitteln sie etwas von der Dynamik einer Reise, indem die Oberfläche zu einem bewegten Relief wird, das sich ebenso in der impressionistischen Streuung des Lichts reflektiert. Zugleich spiegeln die Motive die Ruhe des Blicks bei der Betrachtung, fangen also den intensiven Moment ein, der sich so auf vielfache Weise überträgt. Einen zweiten Werkzyklus bilden die Holz-Miniaturen. Auf Sockeln montiert, begegnet man rätselhaften, magischen oder eleganten und dennoch widerborstigen Figuren. Der Künstler hat sie auf wenige Details reduziert. Ihre Körper gleichen Linien im Raum, könnten aus dem Skizzenblock gefallene Grafiken sein. Sie haben oberflächlich nichts Verborgenes und sind dennoch entfernt von alltäglichen Formen. Sie lassen sich nicht durch Berührung vereinnahmen, halten und fordern Distanz.