© Sebastian Herzau
Kunst/Mitte Catwoman
Kunst/Mitte Catwoman
Ist Magdeburg eine Stadt der modernen Kunst? 80 Kilometer südlich von hier dürfte man diese Frage wohl nicht stellen, der selbstgefällige Hochmut gegenüber der Landeshauptstadt nimmt in Halle bisweilen bedenkliche Formen an. Ob man dort bereits mitbekommen hat, dass sich ausgerechnet im scheinbar unwirtlichen Süden Magdeburgs mit der KUNST/MITTE ein qualitativ höchst sehenswertes Forum der zeitgenössischen darstellenden Kunst entwickelt hat? Und das noch dazu aus reiner Privatinitiative heraus und ohne allzu üppige Kulturförderung des Landes. Im dritten Jahr aufeinander lädt diese „Kunstmesse für Mitteldeutschland“ das kunstinteressierte Publikum und ist auf erklärtem Wachstumskurs. Nach 1800 Besuchern im letzten Jahr peilt man 2017 ambitionierte 5.000 Besucher an. Sehenswerte Kunst gibt es genug: Allein 67 EinzelkünstlerInnen werden teilnehmen, davon sechs Galerien, Künstlerkollektive und Produzentengalerien. Die aus 2016 bekannte dieHO-Förderkoje für junge Künstler hat sich diesmal zum Young Artist Space erweitert. Auf rund 100 Quadratmetern des Galeriegeschosses im Pumpenhaus gibt es Raum für die aufstrebende, junge, zeitgenössische Kunstszene, unter ihnen der Motion-Designer Daniel Böhme, die beiden Burg-Absolventen Lisa Schwermer-Funke (Halle) und Nicolas Engele (Halle) oder Wieland Birckner (Leipzig).Die zielstrebige Profilierung der Messe als echten Umschlagplatz für Kunst ist ein Grund für die erneute Zusammenarbeit mit dem CollectorsClub Berlin. Der hat sich die Förderung eines lebendigen Dialogs und der Pflege von langjährigen Beziehungen zwischen Künstlern und Käufern auf die Fahnen geschrieben. Gezeigt werden Arbeiten des aus Ohio stammenden Gary Hoopengardner, von Matthias Moseke (Berlin) und Benjamin Burkard (Neupotz). Erneut gibt es einen Collectors Night für geladene Gäste.
Zur Veranstaltung KUNST/MITTE 2017, 7.-10. September, kunst-mitte.com
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