© Hans Wulf Kunze
Südlicher Strand, 1971
Es gibt vieles, was sich über das Werk von Dieter Goltzsche sagen lässt. Da ist vor allem seine bemerkenswerte Eigenständigkeit. 1934 in Dresden geboren, erlebte er die DDR von ihrem ersten bis zum letzten Tag. Der ideologisch geprägten Kulturpolitik folgte er jedoch nicht. Wie Max Uhlig oder Horst Bartnig wahrte er seine Souveränität, um den Preis geringer Möglichkeiten in Bezug auf Ausstellungen. Diese politisch gewollten Einschränkungen bedeuteten jedoch nicht, dass sie ihn in seiner künstlerischen Tätigkeit hemmten, im Gegenteil. Durch die Illustration von Büchern, insbesondere Gedichtbänden, schuf er sich zudem eine Möglichkeit, erheblich mehr Menschen zu erreichen, als es mit einer Ausstellung gelungen wäre.
Seine Werke, vor allem Zeichnungen, Grafiken und Aquarelle, öffnen nicht nur ein Fenster zur Wirklichkeit, sondern viele. Wer dabei Behaglichkeit erwartet, wird enttäuscht. Vielmehr begegnet man Dynamik und Konzentration. Die oft skizzenhaft gehaltenen Arbeiten fixieren Eindrücke. Splitter der Realität mischen sich dabei mit abstrakten Linien und Flächen. Eine Deutung fällt schwer, dafür tragen die Blätter Geschichten in sich, die immer neu und anders erzählt werden können. Das macht allein schon der Titel der Ausstellung deutlich: Landschaft mit Litfaßsäule. Die Ausstellung zeigt einen breiten Querschnitt aus dem Werk des in Berlin lebenden Künstlers, der vor kurzem dem Kunstmuseum eine große Anzahl seiner Werke geschenkt hat.
Dieter Goltzsche, Landschaft mit Litfaßsäule, 25. September bis 20. Februar, Eröffnung am 25.9., 15 Uhr, Kunstmuseum im Kloster Unser Lieben Frauen
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6, 39104 Magdeburg
Bitte aktivieren Sie JavaScript.
Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So und feiertags10-18 Uhr, Mo und am 24.12., 25.12., 31.12. geschlossen, an den übrigen Feiertagen 10-18 Uhr